Lainzer Tiergarten

Lainzer Tor. Foto: Archiv Daphne

Lainzer Tiergarten

Der Lainzer Tiergarten, am westlichen Stadtrand von Wien gelegen, wurde weitgehend der Natur überlassen. Auf einer Fläche von 2 450 Hektar bietet er eine abwechslungsreiche Landschaft. Zusammen mit einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt ist er nicht nur eine naturwissenschaftliche Sehenswürdigkeit, sondern auch ein beliebtes Erholungs- und Ausflugsziel der österreichischen Hauptstadt.

Fließ- und Standgewässer

Mehrere Bäche fließen durch das Gebiet, und Besucher können sich an mehr als 10 gepflegten Brunnen oder Quellen erfrischen. In der Nähe des nördlichsten Eingangstors, dem Pulverstampftor, fließt das Rotwasser, einer der größten Bäche im Lainzer Tiergarten. Er mündet in den nahen Wienfluss. Außerdem gibt es hier auch zwei Teiche, den Grünauer Teich und den Hohenauer Teich. Zu den typischen Bewohnern, die vor allem in der Nähe der klaren Bäche und Brunnen leben, gehören Feuersalamander (Salamandra salamandra).

Die Hermesvilla, bekannt als das „Schloss der Träume“ der Kaiserin Sissi, ist heute Teil des Wien Museums. Foto: Archiv Daphne
Das im Mai und Juni blühende Breitblättrige Knabenkraut zeichnet sich durch typische, oberseitig gefleckte Blätter aus. Foto: Šefferová Stanová

Wälder

Der Lainzer Tiergarten ist Teil des Wienerwaldes, der sich unmittelbar vor den Toren Wiens erstreckt. Der größte Teil des Gebiets (80 Prozent) besteht aus Wald, wobei die häufigste Baumart die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist. Von grundlegender Bedeutung für das Überleben vieler Waldorganismen sind absterbende und tote Bäume. Der schöne Alpenbock (Rosalia alpina) lebt auf abgestorbenen Buchen und kam in Wien in den letzten Jahren nur selten vor. Reste von Eichenbeständen mit 400 Jahre alten Eichen mit einem Stammumfang von mehr als vier Metern sind hier zu finden. Sie gehören zu den ältesten Bäumen - hier wachsen Roteichen (Quercus rubra), Wintereichen (Quercus petraea), Sommereichen (Quercus robur) und Zerreichen (Quercus cerris). Abgestorbene Eichen werden vom seltenen Eichenwidderbock (Plagionotus arcuatus) oder unserem größten Käfer, dem Hirschkäfer (Lucanus cervus), aufgesucht. In den Gehegen am Lainzer Tor leben Rot-, Dam-, Reh- und Muffelwild, auch Füchse haben hier ihr Zuhause. Man ist auch um die Rückzüchtung des 1627 ausgerotteten Auerochsen (auch Ur genannt) bemüht. Interessant sind das Schutzgebiet und die Waldränder auch wegen des in Wien einzigen Vorkommens der für ihren atypischen rosafarbenen, kugelförmigen Blütenstand bekannten Orchidee, der Roten Kugelorchis (Traunsteinera globosa).

Zur Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Gebiets stammt aus dem Jahr 1270, ab Mitte des 15. Jahrhunderts diente es als kaiserliches Jagdgebiet. Seine heutige Ausdehnung erreichte der Lainzer Tiergarten im 18. Jahrhundert während der Regierungszeit von Kaiser Franz Joseph I., einem der am längsten regierenden Monarchen der Geschichte. Noch heute können wir das beeindruckende „Schloss der Träume“, die Hermesvilla bewundern, die er für seine Frau, Kaiserin Sissi, errichten ließ. Die Villa und die umliegenden Gebäude und Stallungen wurden 1886 fertiggestellt. Hier können private Gemächer, repräsentative Räume mit Kunstwerken oder prächtige riesige Kronleuchter, verzierte Decken und Wandmalereien von Hans Makart, Gustav Klimt und Victor Tilgner besichtigt werden. Wissenswert ist, dass die Straße, die zur Villa führt, als einer der ersten in Wien elektrisch beleuchtet wurde, und die Villa war auch eines der ersten Gebäude in Wien, das einen Telefonanschluss hatte. Seit 1978 wird das Schloss für Ausstellungen genutzt und ist Teil des Wien Museums.

Schautafeln mit einer Karte des Geländes. Foto: Archiv Daphne

Naturschutz

Der Wienerwald wurde nicht immer geschützt. 1872 drohte einem Viertel der Waldfläche der Verkauf und die Ausholzug. Dank Josef Schöffel und der Unterstützung aktiver Journalisten konnte die Rodung verhindert werden. Seit 1941 ist der Lainzer Tiergarten ein Naturschutzgebiet, seit 2002 ist er Teil des Biosphärenparks Wienerwald und seit 2008 Teil der Natura 2000-Gebiete. Zum Naturschutzgebiet gehört auch das Naturwaldreservat Johannser Kogel. Er wurde 1972 auf einer Fläche von etwa 45 Hektar ausgewiesen und dient der Forschung und natürlichen Entwicklung, ohne Zugang für Besucher.

Auch der einzelgängerische Fuchs hat im Lainzer Tiergarten ein Zuhause gefunden. Foto: Archiv Daphne

Wiesen

Die Wiesen im Wienerwald sind durch Rodung und jahrhundertelange Bewirtschaftung durch den Menschen entstanden. Um zu verhindern, dass sie zuwachsen, müssen sie regelmäßig gemäht und beweidet werden. Heute wird der Wienerwald jedoch kaum noch beweidet, weshalb die Wiesen zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen zählen. Von den mehr als 80 streng geschützten wilden Orchideenarten, -unterarten und -sorten sind etwa 20 im Lainzer Tiergarten zu finden. Vereinzelt kommen das Kleine Knabenkraut (Orchis morio), das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), das Fuchs' Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii) oder der Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) vor. Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris), das Fleischfarbene Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata), das Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) und die Frühlingsform des Brand-Knabenkrauts (Neotinea ustulata) wachsen auf Feuchtwiesen. Feuchtwiesen mit Quellfluren werden auch von einer unserer kleinsten Amphibien, dem Teichmolch (Triturus vulgaris), bevorzugt, der selten größer als 6 Zentimeter wird. Schmetterlinge sind ein wesentlicher Bestandteil der Wiesen. Von den 105 in Wien vorkommenden Tagfalterarten wurden 74 im Lainzer Tiergarten nachgewiesen - z.B. der Segelfalter (Iphiclides podalirius) oder der Admiral (Vanessa atalanta). Von den Nachtfaltern kommen der Russische Bär (Euplagia quadripunctaria) und das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), dessen Erscheinungs- und Flugbild einem Kolibri ähnelt, häufig vor.

Neusiedlersee

Graugänse prägen das unverwechselbare Erscheinungsbild des Neusiedler Sees. Foto: Šefferová Stanová

Neusiedler See, Fertő tó

Etwa 100 km2 des Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel liegt auf österreichischem und 200 km2 auf ungarischem Staatsgebiet unter dem Namen Fertő-Hanság. In der Umgebung kann man viele Radwege nutzen, die eine Gesamtlänge von 2 500 km erreichen. Der beliebteste, 138 Kilometer lange Radweg, ist mit dem Donauradweg verbunden.

Vegetation

Salzlacken in Meeresnähe sind in ganz Europa zu finden. Salzlacken im Binnenland sind jedoch auf den östlichen Teil Europas und die Pannonische Tiefebene beschränkt. Die spezifischen ökologischen Bedingungen und die Schwankungen des Wasserspiegels sind ein Modellbeispiel für Beobachtungen einzelner Vegetationszonen. Das bedeutet, dass man hier die gesamte Spanne von feuchtliebenden, Staunässe und einen hohen Salzgehalt vertragenden, bis hin zu trockenliebenden Pflanzenarten sehen kann.
Zwischen dem Ostufer des Neusiedler Sees und dem Hanság liegen rund 45 Lacken. Extrem sind diese Wasserflächen in vielerlei Hinsicht - ähnlich wie der Neusiedler See ist auch der Wasserstand der Lacken von Nieder¬schlag und Verdunstung geprägt und reicht von maximal 70 cm im Frühling bis hin zur kompletten Austrocknung im Hochsommer. Mit dem schwankenden Wasserspiegel ändert sich auch die Konzentra¬tion an gelösten Salzen dramatisch. Bei völliger Austrocknung kristallisie¬ren diese Salze am Lackenboden und bilden einen weißen Überzug. Nicht nur der Wechsel von Wasserstand und Salzgehalt, auch das Temperaturgefälle zwischen Tag und Nacht macht Lacken kurz vor dem Austrocknen zu extremen Lebensräumen mit hohen Salzkonzentrationen, in denen „Pflanzenspezialisten“ wachsen.

Vták roka 2022 - dudok chochlatý. Foto: Juraj Žiak
Ziehbrunnen erfüllten in der Vergangenheit eine wichtige Funktion bei der Weidehaltung von Tieren. Foto: Archiv Daphne

Fauna

Der Neusiedler See bietet Lebensräume für rund 30 verschiedene Fischarten. Die größte Artenvielfalt findet sich in der Nähe des Schilfgürtels rund um den See.
Der Nationalpark ist besonders für seine reiche Vogelwelt bekannt - bis zu 350 verschiedene Arten können hier beobachtet werden. Der Schilfgürtel ist ein wichtiges Brutgebiet und eine wichtige Nahrungsquelle für viele Vogelarten. Man kann hier zum Beispiel Silberreiher (Ardea alba)Seidenreiher (Egretta garzetta)Löffler (Platalea leucorodia) und Zwergscharben (Microcarbo pygmeus) beobachten. Tausende Rohrsänger bauen hier ihre Nester und suchen nach Nahrung. Hier brüten Rallen, zahlreiche Entenarten sowie Graugänse (Anser anser).

Naturphänomen

Der See nimmt eine tektonische Absenkung ein, die vor rund 15 000 Jahren entstanden ist. Als echter Steppensee zeichnet sich der Neusiedler See nicht nur durch seine geringe Wassertiefe, sondern vor allem durch seine ungewöhnliche Wasserbilanz aus. Über 80 Prozent des Wassers im See stammen aus Niederschlägen und der Wasserstand unterliegt einer ständigen Dynamik.
Die Wasserspiegelschwankungen begründen auf der verhältnismäßig geringen Wassertiefe, die ein Maximum von 1,5 Metern erreicht. Nach einem Tiefstand im Spätsommer steigt der Wasserspiegel im Herbst wieder an, allerdings mit weniger Verdunstung und mehr Niederschlägen, als an den heißen Sommertagen.
Es gibt hier keine natürlichen Abflüsse – nur ein einziger künstlicher Kanal wurde angelegt. Alles, was hineinfließt, vor allem Niederschläge, verdunstet und steigert den Salzgehalt des Sees und seiner Umgebung.

Pannonischer Endemit – Strand-Aster. Foto: Archiv Daphne
Salzlacken findet man in nur wenigen Binnenländern. Foto: Archiv Daphne

Dazu gehört auch die Große Salzmelde (Sueda pannonica). Sie gehört zu den Salzwiesenarten, die Böden mit dem höchsten Salzgehalt besiedeln, und bildet oft großflächige Bestände ohne Vorkommen anderer Arten. Ein ähnlicher Spezialist ist auch die weiß blühende Salzkresse (Lepidium crassiflorum). In Salzlacken, auf Salzwiesen und Steppen erblüht im Spätsommer die Strand-Aster (Tripolium pannonicum). Sie hat wunderschöne violette Blüten. Die heutige Vegetation ist durch jahrhundertelange Beweidung entstanden.
Faszinierend ist das Ausmaß des Schilfgürtels um den Neusiedler See. Der Schilfgürtel ist 5 km breit und nimmt eine Fläche von etwa 180 km² ein. Diese Wildnis aus Schilfhalmen, Wasser und Schlamm stellt somit die zweitgrößte zusammenhängende Schilf¬fläche Europas dar – einzig das Schilfvorkommen im Donaudelta übertrifft jenes des Sees. Was auf den ersten Blick einen recht monotonen Eindruck vermittelt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als reich strukturierter Lebensraum mit Zonen aus Jung- und Altschilf, Freiwasserbereichen und Kanälen.

Naturschutz

Die einzigartige Fauna und Flora wird durch die beiden Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel und Fertő-Hanság geschützt. Der See und seine Kulturlandschaft sind seit 2001 auf der UNESCO-Liste des Welterbes. Der ungarische Nationalpark Fertő-Hanság Nemzeti besteht seit 1991. Er wurde zwei Jahre vor der Einrichtung des Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel in Österreich gegründet. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern hat im Bereich des Naturschutzes eine lange Tradition. Im Jahr 1994 wurde gemeinsam die Eröffnung des grenzüberschreitenden Nationalparks gefeiert.

Eckartsau

Foto: Archiv Daphne

Eckartsau

Am linken Donauufer, zwischen Bratislava und Wien, etwa 10 km von der mittelalterlichen Stadt Hainburg entfernt, direkt am Donauradweg im Herzen des Nationalparks, liegt Schloss Eckartsau. Es ist von einem gepflegten englischen Park umgeben, der in einen wilden Auwald übergeht. Zwei Wanderwege führen durch das Gebiet. Der kürzere (Rundweg Eckartsau) ist 3,3 km lang. Der längere ist 8 km lang (Große Donaurunde) und schlängelt sich durch Wiesen und Auwald bis zum Hauptstrom der Donau mit dem Treppelweg.

Geschichte

Eckartsau ist als Schauplatz der Weltgeschichte in der Region der Donau-Auen bekannt. Am nördlichen Rand des ausgedehnten, reich mit Altarmen durchwobenen Überschwemmungsgebiets, stand im 12. Jahrhundert eine Wasserburg.
Ein bedeutendes Zeitalter begann im Jahr 1720, als der böhmische Hofkanzler Graf Franz Ferdinand Kinsky die mittelalterliche Burg erwarb. Er ließ die Burg, die ursprünglich der Verteidigung diente, zu einem repräsentativen Prunkschloss umbauen - einem Juwel der Barockarchitektur. Später, nach dem Tode des Grafen Kinsky, erwarb 1760 der Ehemann von Maria Theresia, Franz Stephan von Lothringen, das Schloss und beendete den Umbau der „Wasserburg“ zu einem Herrensitz und beliebten Jagdschloss. Nach dem Tod von Maria Theresia wurde das Schloss kaum genutzt, häufige Hochwasser führten zu schweren baulichen Schäden. Eine neue Blütezeit begann erst mit Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Zuge des neobarocken Umbaus des Schlosses wurde dieses auch mit modernsten Technologien ausgestattet, wie einer Toilette mit Wasserspülung oder einem Staubsaugerprototypen. Der Erzherzog begeisterte sich leidenschaftlich für Gärten, was auch der schöne englische Park beweist.
Das Ende des Ersten Weltkriegs bedeutete das Ende der Habsburger-Monarchie und Thronnachfolger Karl I. unterzeichnete im Schloss seine Abdankungsurkunde. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss geplündert, ging später in staatlichen Besitz über und wurde wunderschön renoviert. Heute stellt es zusammen mit den Ausstellungen in den Innenräumen und dem Schlossgelände ein bedeutendes Natur- und Kulturerbe Österreichs dar.

Foto: Archív Daphne

Fließ- und Standgewässer

Direkt im Schlosspark liegt ein Altarm der Donau - der Fadenbach. Seine Ufer sind verschilft und bieten mehreren Wasservogelarten, wie Teichhühnern (Gallinula chloropus) und Zwergtauchern (Tachybaptus ruficollis) Unterschlupf. Altarme sind nicht mehr mit dem Hauptstrom verbunden - sie werden entweder durch Grundwasser oder bei Überschwemmungen mit Wasser versorgt. Hier befindet sich auch das alte Eckartsauer Bad, in dem der seltene Europäische Hundsfisch (Umbra krameri) einen seiner Rückzugsorte gefunden hat.

Naturschutz

Im Nationalpark Donau-Auen steht die freie Entfaltung der Natur in Verbindung mit der Bildung von Kindern und Erwachsenen im Vordergrund. Seit einigen Jahren organisiert der Nationalpark in der Nähe des Schlossparks ein Sommercamp für junge Naturschützer - das Junior Ranger Camp. Der Weiterbildung dient auch die interaktive naturkundliche Dauerausstellung, die das ganze Jahr über im Erdgeschoss des Schlosses kostenlos zu besichtigen ist. Im Schlosspark findet man auch verschiedene pädagogische Elemente - eine hölzerne Beobachtungshütte am Altarm, Insektenhotels oder ein großes Naturerlebnisgelände. Der Park ist auch Ausgangspunkt für geführte Touren durch den Nationalpark für diejenigen, die die Wildnis des Auenwaldes in vollen Zügen genießen wollen.

Foto: Archív Daphne
Foto: Archív Daphne

Einfluss des Menschen

Das Überschwemmungsgebiet rund um das Schloss wird seit mehreren hundert Jahren von menschlichen Aktivitäten geprägt, es diente den Besitzern vor allem als Jagdgrund. Daher gibt es hier mehr Weideflächen als in anderen Teilen des Nationalparks. Bevor der Fluss reguliert wurde, gab es hier einen breiten Gürtel aus Flussinseln und Seitenarmen, durch die das Wasser strömte Heutzutage ist es hier relativ trocken, so dass der typische Auencharakter verschwunden ist. An anderen Orten wie Schönau, Orth oder ähnlichen Gebieten am südlichen Donauufer ist es in den letzten Jahren aufgrund von Renaturierungsprojekten feuchter, und die Donau lagert weniger Schotter ab als in Eckartsau.
Im weitläufigen englischen Park, der das Schloss umgibt, sind erhebliche menschliche Eingriffe zu erkennen. Nach jahrzehntelanger Landschaftsgestaltung ist ein 27 Hektar großes Gelände entstanden, das einem historischen Landschaftsgarten ähnelt. Er verbindet das Marchfeld mit der ungezähmten Wildnis der Auenwälder. Heute sind die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) für seine Pflege zuständig.

Flora und Fauna

Der Fadenbach ist von Orth an der Donau bis Eckartsau einer der wenigen Lebensräume des Europäischen Hundsfisches (Umbra krameri) in Österreich. Man kann hier Bisamratten (Ondatra zibethicus), aber auch unsere heimischen Sumpfschildkröten (Emys orbicularis) entdecken.
In Stillgewässern gedeihen Gelbe Teichrosen (Nuphar lutea), das seltenere Gewöhnliche Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia)Wasserschierling (Cicuta virosa) und Weiße Seerosen (Nymphaea alba). Die ausgedehnten Wiesen am Schloss werden in der Brunft von mächtigen Rothirschen (Cervus elaphus) genutzt. Auch der Schlosspark bietet Lebensräume für seltene Insekten, wie den Hirschkäfer (Lucanus cervus) oder den Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo).

Wälder

Die umliegenden Auwälder sind Teil des Nationalparks Donau-Auen. Im Vergleich zu den dynamischen Auen von Schönau an der Donau und Orth an der Donau hat dieser Wald einen anderen Charakter. Es gibt hier so genannte „Wird“ oder „Wörth“ - von Bäumen frei gemachte Inseln mit sichtbaren Spuren ehemaliger Donauarme, wie zum Beispiel „Rote Wird“ nahe der Donau.

Schönauer Auwald

Schautafeln des Nationalparks Donau-Auen am Parkplatz von Schönau an der Donau, neben dem Imbiss-Stand „Radler Treff“. Foto: Archiv Daphne

Schönauer Auwald

Der Auwaldstreifen des Nationalparks Donau-Auen liegt am linken Donauufer, etwa 50 Kilometer von Bratislava entfernt in Richtung Wien. Er wird im Süden von der Donau und im Norden von einer Barriere gegen zurückfließendes Wasser - einem sog. Rückstaudamm begrenzt, über den gleichzeitig der Donauradweg führt. Mitten durch das Gebiet verläuft der Hochwasserschutzdamm. Außerdem gibt es hier den Naturbadeplatz in der Schönauer Au, zwei Rastplätze und am Fluss und seinen Seitenarmen mehrere Möglichkeiten zur Beobachtung von Vögeln.

Flora und Fauna

Wenn man das Gefühl von Wildnis erleben möchten, sollte man sich in die Auwälder begeben. Nur wenige Meter hinter dem Schutzdamm beherrscht der Auwald mit Silberweiden und Schwarz-Pappeln die Landschaft. Man findet hier riesige Bäume, von denen Lianen hängen. Der Name „Weichholzaue“ bedeutet, dass hier Weichhölzer wachsen. In der Fachsprache werden sie als Weiden-Pappel-Auwälder des Tieflandes bezeichnet - dazu gehören schnell wachsende Schwarz-Pappeln, Silber-Pappeln und Weiden. Sie werden jedes Jahr überschwemmt und das Wasser bring viele Nährstoffe mit sich. Deshalb herrscht in diesen Wäldern eine ausgesprochen Pflanzenvielfalt. Während der Vegetationsperiode bilden Brennnesseln, Kratzbeeren und das invasive Drüsige Springkraut ein über einen Meter hohes Dickicht.

Mensch und Fluss - die Donau versorgt die umliegenden Auen mit lebensspendendem Saft. Foto: Archiv Daphne

Einfluss des Menschen

Zusätzlich zu den Wasserschutzbauten an der Donau (Uferbefestigung mit Steinblöcken, Abtrennung der Seitenarme) wurde in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts am Nordufer ein Hochwasserschutzdamm errichtet, der sich von Wien bis zur Mündung der March erstreckt. Durch eine schmale Öffnung im Hochwasserschutzdamm, den so genannten „Schönauer Schlitz“, staut die Donau bei Hochwasser gegen die Strömungsrichtung in die Untere Lobau zurück. Die Öffnung wurde 1890 nach einem Dammbruch angelegt. Der Seitenarm der Donau im Auwald wurde in diesem Bereich wieder reaktiviert, und wie vor der Donauregulierung verändern die Arme ständig ihre Form und ihr Erscheinungsbild. Das Fließgewässernetz des Nationalparks ist jedoch noch nicht ausreichend mit der Donau verbunden. In den Auwäldern in diesem Gebiet wird kein Holz abgebaut. Auf kleinen Bereichen werden jedoch Maßnahmen zu ihrer Wiederherstellung („Renaturierung“) durchgeführt. Sie ermöglichen die rasche Umwandlung der Wälder, die seit langem vom Menschen geprägt und genutzt werden, in ursprüngliche, naturnahe Lebensräume.


Fließ- und Standgewässer

Wasser fließt das ganze Jahr über durch dieses Überschwemmungsgebiet. Das Kühwörther Wasser bedecken ausgedehnte Schilfbestände, es ist der östlichste Ausläufer der Lobau. Von der äußeren Schönauer Traverse hat man eindrucksvolle Ausblicke auf die Wasserfläche, auf der sich oft Reiher aufhalten. An einigen Monaten des Jahres vereint sich der Altarm mit dem Schönauer Arm, der im Winter nur stellenweise zufriert.

Der Bereich des Nationalparks bei Schönau beherbergt eine große Anzahl von Arten auf engstem Raum. Die Wasserfläche zieht viele Wasservögel aus Nord- und Osteuropa an, die hier überwintern. Ein häufig beobachteter und einzigartiger Bewohner ist der Seeadler: mit der unglaublichen Spannweite von 2,5 Metern ist der der wahre König der Auen. Typische Bewohner sind auch Kormorane, Reiher, oder Schwäne und Kiesbrüter, wie der Flussregenpfeifer und der Flussuferläufer. Durch das laufende Anreißen neuer Uferkannten fand auch der Eisvogel hier wieder neue Brutplätze. Tümpel sind ideale Biotope für viele Insektenarten, Süßwasserschnecken und Muscheln. Für Wasserfrösche und Kröten sind sie in den Frühjahrsmonaten wichtige Laichplätze. Unter den Säugetieren ist hier vor allem der Europäische Biber häufig anzutreffen - seine Fraßspuren sind nicht zu übersehen.

Schönauer Arm im Herbstkleid. Foto: Baumgartner/NPDA
Auch von dieser Brücke kann man (nicht nur) im Winter Kormorane gut beobachten. Foto: Archiv Daphne

Naturschutz

In den letzten Jahrzehnten hat der Mensch das Leben an der Donau stark beeinflusst - Städte und Dörfer haben sich ausgebreitet, Feuchtgebiete wurden trockengelegt, Felder und Straßen nehmen mehr Raum ein. Schutzgebiete sind Bereiche, an denen der Naturschutz den Interessen der Menschen übergeordnet sein sollte - er sollte hier einen sehr hohen Stellenwert einnehmen. Ziel des Schutzes ist es, ein Refugium für verschiedene Arten zu schaffen, die hier ungestört und ohne negative Einflüsse des Menschen leben können. Der Nationalpark Donau-Auen bewahrt die letzte große Flussaue Mitteleuropas auf einer Fläche von mehr als 9 600 ha. Deshalb ist es wichtig, dass Besucher die Regeln des Naturschutzes beachten. Der Nationalpark ist für rücksichtsvolle Besucher geöffnet und bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Baden und für Bootstouren auf Donau und in den Auen. In diesem Gebiet befindet sich der Naturbadeplatz in der Schönauer Au und einer von sechs Seitenarmen der Donau in Niederösterreich, der Schönauer Arm. Die Arme sind zur Befahrung mit nicht motorisierten Booten freigegeben und die zugänglichen Zonen sind durch Schilder im Gelände gekennzeichnet. Im gesamten Gebiet gilt ein Camping-, Zelt- und Reitverbot. Radfahrer dürfen nur auf grünen Radwegen fahren - durch das Gebiet führt der Donauradweg. Der Grund für diese Maßnahmen ist der Schutz von Pflanzen- und Tierarten in ihrer natürlichen Umgebung.

Braunsberg

Blick auf den majestätischen Kalkstock. Foto: Janišová

Braunsberg

Der Braunsberg (346 m über dem Meeresspiegel), ein majestätischer Kalkstock, erhebt sich direkt über Hainburg. Er ist einer der drei Hundsheimer Berge, der Ausläufer der Karpaten in Österreich. Das Naturschutzgebiet Braunsberg-Hundsheimerberg wurde hier 1978 ausgewiesen. Dank seiner Lage an der Grenze zwischen den Alpen, den Karpaten und der Pannonischen Tiefebene und dem langjährigen Einfluss des Menschen ist das Gebiet ein Juwel der Natur. Die Berghänge des Hügels sind mit ausgedehnten felsigen Steppen, Trocken- und Halbtrockenrasen bedeckt, die in der Vergangenheit intensiv beweidet wurden. Diese Graslandschaften gehören zu den seltensten und viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten haben hier Zuflucht gefunden. Die Beweidung ist auf alten Karten dokumentiert, die den Braunsberg ab dem 16. Jahrhundert als Weide oder Steppe ausweisen. Auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts weideten hier tagsüber Rinder, Kühe und Ziegen. In kleinen Teilen des Gebietes sind noch Reste der ehemaligen Weideflächen vorhanden. Die Beweidung wurde teilweise durch die alte und besonders robuste Pferderasse Konik wiederhergestellt.

Geschichte des Gebiets

Die früheste Besiedlung des Braunsbergs geht auf die Hallstattzeit (ältere Eisenzeit) zurück - etwa 7. bis 6. Jahrhundert v. Chr. Es gab hier auch eine bedeutende keltische Wallburg, die vom keltischen Stamm der Boier im 2. bis 1. Jahrhundert v. Chr. (späte Eisenzeit) errichtet wurde. Die Wallburgen von Braunsberg und Theben bildeten zusammen mit dem befestigten Oppidum in Bratislava im Bereich der Ungarischen Pforte ein Dreieck bedeutender Zentren dieser Zeit. Hier kreuzten sich wichtige Handelswege - die Bernsteinstraße und die Donaustraße. Der wiederhergestellte Teil der Wallburg, die von einer Palisade mit eingebettetem Wachturm geschützt wird, ist ein Überbleibsel und eine Darstellung der keltischen Siedlung.

Weidender Konik auf dem Gipfelplateau des Braunsbergs. Foto: Menkynová, 2019
Die Europäische Gottesanbeterin ist ein Räuber und ernährt sich hauptsächlich von Insekten. Eine erwachsene Gottesanbeterin erreicht eine Länge von 6 bis 7 Zentimetern, so dass man sie gewiss nicht übersehen kann. Foto: Siklienka

Fauna des Braunsbergs

Das Gebiet zeichnet sich durch eine außergewöhnlich reiche Insektenvielfalt aus. Man findet hier hauptsächlich Arten, die sonnige, warme, waldsteppenartige bis steppenartige Standorte bevorzugen. Die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) ist an ihrem charakteristischen dreieckigen Kopf mit den großen Augen zu erkennen. Die Große Sägeschrecke (Saga pedo) ist eine große flügellose Heuschrecke, die bis zu 12 cm lang wird. Das Männchen der Roten Röhrenspinne (Eresus cinnaberinus) hat einen scharlachroten Hinterleib mit 4 bis 6 schwarzen Flecken. Schmetterlinge sind z.B. durch die Berghexe (Chazara briseis) , Wildbienen durch Mauerbienen Osmia mustelina, Osia mitis) und Feldheuschrecken durch den Eurasischen Heidegrashüpfer (Stenobothrus eurasius)vertreten.

Flora des Braunsbergs

In der Nähe des keltischen Wachturms blühen im Frühjahr botanische Raritäten wie die Federgräser (Gattung Stipa). Es sind Ziergräser mit Früchten, die lange, flaumige Grannen haben, die im Wind schwingen. Das gelbblühende Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis) fällt durch seine auffälligen Blüten auf. Die Wälder an den Berghängen sind viel trockener und unterscheiden sich deutlich von den Auwäldern im unteren Teil des Berges, der von der Donau gesäumt wird. Die Waldabschnitte bestehen hauptsächlich aus Beständen von Flaumeichen (Quercus pubescens) und Feldahornen (Acer campestre). Auch nicht einheimische Kiefern (Pinus sp.), Götterbäume (Ailanthus altissima) und Gewöhnliche Robinien (Robinia pseudoaccacia) kommen stellenweise vor. Zu den botanischen Sehenswürdigkeiten des Schutzgebiets gehören die Hainburger Feder-Nelke (Dianthus lumnitzeri) und die Ruthenische Kugeldistel (Echinops ritro subsp. ruthenicus). Die Hainburger Feder-Nelke wächst auf Steinen und felsigen Hängen zu halbkugeligen Polstern heran, die eine Vielzahl weißer duftender Blüten hervorbringen. Die felsigen Steppen werden vom gelb blühenden Berg-Steinkraut (Alyssum montanum) oder der Weißen Fetthenne (Sedum album) besiedelt, und lichte Waldstandorte verziert der duftende und unübersehbare Spechtwurz (Dictamnus albus).

Ruthenische Kugeldistel Foto: commons.wikimedia.org
Der wiederhergestellte Teil der Wallburg aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., geschützt durch eine Palisade und einen Wachturm, befindet sich an seinem ursprünglichen Standort. Foto: Menkynová, 2021

Sehenswürdigkeiten des Braunsbergs

Der Braunsberg beherbergt auch einen ehemaligen Steinbruch und mehrere kleine Höhlen. Die abwechslungsreiche Geschichte und die einzigartigen Naturwerte des Braunsbergs werden dem Besucher heute auch durch zahlreiche Informationen in Form von Steindenkmälern (Gedenkstein der Karpatendeutschen und Dr. Josef Lenz Gedenkstein), einer Schautafel zum Naturschutzgebiet oder einer Tafel mit anschaulich beschriebenen Wanderwegen präsentiert.

Die Marchauen bei Marchegg

Blick auf die Marchauen bei Marchegg während der Überschwemmungen im Frühjahr. Foto: Menkynová, 2021

Die Marchauen bei Marchegg

Die Marchauen bei Marchegg gehören zu den bedeutenden Überschwemmungsgebieten der March-Au. Seit 1978 erfolgte die Ausweisung als Naturschutzgebiet, die Bewirtschaftung erfolgt durch den WWF.

Die Landschaft wurde im Laufe der Jahrtausende von großen Pflanzenfressern - Huftieren - geprägt, die ein vielfältiges Mosaik von Lebensräumen geschaffen haben. Später wurden die Wiesen und offenen Flächen vom Menschen als Weideflächen genutzt. Die Marchauen werden seit einigen Jahrzehnten nicht mehr beweidet. Die aufgegebenen Weiden und ungemähten Wiesen verwachsen schnell und so verschwindet der Lebensraum für Arten, die an sie gebunden sind. Ein typisches Beispiel ist ein Vogel mit interessanter Färbung - der Wiedehopf (Upupa epops). Die Beweidung der Auenlandschaft wurde durch Naturschutzprojekte wieder hergestellt.

Flora und Fauna

Hauptattraktion des Reservats ist die baumbrütende Kolonie des Weißstorchs (Ciconia ciconia) beim Schloss, die ganz aus der Nähe erlebt werden kann. Sie umfasst rund 50 Horste. Die ursprüngliche Brutplatzwahl auf großen, alten Bäumen (Eichen und Eschen) ist für ganz Mitteleuropa einzigartig. Durch den Rückgang der Feuchtwiesen ist auch der Weißstorch in vielen Gebieten heute bereits selten geworden. Die Störche des Reservats nutzen zur Nahrungssuche vor allem die ausgedehnten Feuchtwiesen auf der slowakischen Seite der March, sowie auf Devínske jazero.

Blick auf brütende Weißstorchkolonie. Foto: mix.sk
Wald-, Gebüsch- und Wiesenmosaik. Foto: Menkynová, 2021

Wiesen

In den Marchauen bei Marchegg kann man Feuchtwiesen beobachten, für die der Wechsel von Überschwemmungen und Trockenperioden im Jahr charakteristisch ist. Ein gemeinsames Merkmal ist jedoch das Vorkommen der typischen Gewöhnlichen Brenndolde (Cnidium dubium), sowie anderer Raritäten, z.B. Ganzblatt Waldrebe (Clematis integrifolia). Die Wiesen werden auch von wiesenbrütenden Vogelarten wie dem seltenen Wachtelkönig (Crex crex) genutzt. In Senken, die zu bestimmten Zeiten des Jahres mit Wasser gefüllt sind, wachsen Pflanzen wie die Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Igelkolben (Sparganium sp.), sowie viele Seggenarten (Carex sp.). Sie sind auch wichtige Lebensräume für die Fortpflanzung von Unken und Molchen.

Ochrana prírody

Das Reservat ist einer der großen Erfolge des österreichischen Naturschutzes. Heute ist es ein Juwel Niederösterreichs, eines der bedeutendsten Überschwemmungsgebiete Europas und bietet Hunderten gefährdeten Pflanzen- und Tierarten Zuflucht.

Konik-Pferd. Foto: Šefferová Stanová, 2021

Konik-Pferd

Seit 2015 wurde im Gebiet eine großzügige Koppel angelegt, in der Konik-Pferde grasen. Es handelt sich um eine urtümliche Pferderasse aus Polen (im Polnischen bedeutet der Name „kleines Pferdchen“), die sehr nahe mit dem ausgestorbenen europäischen Wildpferd verwandt ist. Das Konik-Pferd ist perfekt an die rauen Bedingungen im Überschwemmungsgebiet angepasst. Die ruhigen Pferde leben das ganze Jahr über auf dem Gelände der Storchenkolonie und sind unmittelbar am Rundwanderweg anzutreffen.

In den Auen von March und Thaya liegen die bedeutendsten Auwälder Europas, einige Teile der Au können auf diesem Gebiet bis zu 90 Tage im Jahr überschwemmt sein. Ein großer Teil des Gebietes, bis zu 860 ha, besteht aus Auwäldern. Näher am Fluss wachsen typische Gehölze der Weichholzaue, Weiden und Pappeln. In größerer Entfernung von den Strömen ist der Boden trockener, der Grundwasserspiegel ist tiefer und Überschwemmungen sind selten. Hier ist die Vernässung von Böden durch aufsteigendes Grundwasser häufiger. Hier überwiegen Gehölze der Hartholzaue - Stieleiche, Gemeine und Schmalblättrige Esche, Feldulme und weitere Arten. Die Auenlandschaft ist jedoch nicht ausschließlich von Wald bedeckt, sondern besteht aus einem Mosaik aus Wald, Schilf, Gebüsch und Wiesen.

Für die Weichholzaue sind Pappeln und Weiden typisch. Foto: Menkynová, 2021
Totholz oder Stämme, die bis in das Wasser reichen, sind eine Nahrungsquelle und erhöhen die Artenvielfalt erheblich. Foto: Šefferová Stanová, 2021

Im Reservat findet man auch sog. Totholz - absterbende, oder bereits abgestorbene Bäume. Sie werden von einer großen Anzahl von Vögeln, Fledermäusen, Insekten und Pilzen genutzt. Totholz versorgt sie nicht nur mit Nahrung, sondern dient auch als Unterschlupf. Totholz oder Baumstämme, die im Wasser liegen, bieten Schutz, insbesondere bei Überschwemmungen, und sind für viele Fischarten ein Ort zur Nahrungssuche. Dazu gehört zum Beispiel der Europäische Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis). Er ist ein kleiner, länglicher Fisch, der im schlammigen Grund stehender oder langsam fließender Gewässer vorkommt.