Sandlandschaften und Feuchtgebiete bei Lakšárska Nová Ves

Tradičná architektúra v Lakšárskej Novej Vsi. Foto: Archív Daphne

Sandlandschaften und Feuchtgebiete bei Lakšárska Nová Ves

Unser Ziel befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Záhorie, zwischen Lakšárská Nová Ves und dem Stausee Tomky bei Borský Svätý Jur. Der Anfang oder das Ende der Route verlaufen parallel zum blau markierten Wanderweg und kreuzen bei der Hütte Lásek den gelb markierten Radweg und den Themenweg Gazárka - Lásek.

Geologie

Wesentliche Elemente, die das gesamte Gebiet prägen, sind äolische Quarzsande (Flugsande) und saure Böden. Sie entstanden bereits im älteren Quartär, vor allem im Zuge der Sortierung von Sedimenten durch die Tätigkeit des Windes an Flussterrassen der March. Bedeutendere Vorkommen äolischer Sande findet man im Rahmen der Slowakei auch in Lakšárska Nová Ves. Die Mächtigkeit der Sandablagerungen liegt hier zwischen 5 bis 20 Metern, vereinzelt sogar bei 40 Metern, und die Korngröße schwankt zwischen 0,1 bis 0,6 mm. Quarz macht mehr als 95 % dieses Sandes aus, der Rest besteht hauptsächlich aus Feldspat.
Flugsande sind das vorherrschende geologische Substrat des Tieflandes Borská nížina. Sie nehmen nur 1,2 % der Gesamtfläche der Slowakei ein. Gerade weil sie sich von anderen Gebieten unterscheiden, haben sie eine wichtige ökologische Bedeutung.

Ak budete mať šťastie, nad tabuľou môžete v jarnom období pozorovať vodopád Padlá voda. Foto: Archív Daphne
V jarnom a letnom období je na lesných okrajoch a svetlinách bohatý výskyt motýľov. Foto: Archív Daphne

Wälder

Kiefernwälder sind der am weitesten verbreitete Waldtyp des Tieflandes Borská nížina, und zwar auch in der Umgebung von Lakšárska Nová Ves. Interessant sind die von der Waldkiefer (Pinus sylvestris) dominierten Wälder auf ursprünglich geformten Sanddünen, mit Vorkommen von Flechten und Moosen. In den aus natürlicher Sicht wertvollsten Wäldern sind auch Eichen – Sommereiche (Quercus robur) und Wintereiche (Quercus petraea), mit beigemischten Waldkiefern vertreten. Von den übrigen Baumarten können Hainbuchen, Hänge-Birken und anspruchslose Gehölze vorkommen. Die Artenzusammensetzung vieler Wälder ist durch die langjährige künstliche Aufforstung mit Kiefern beeinflusst worden und besteht heute überwiegend aus gleichaltrigen und einschichtigen Kiefer-Monokulturen. Die Moosschicht der Kiefernwälder bilden trockenliebende Moose, Flechten und Gräser, in denen Pilze gedeihen. Eine für Mischwälder typische Art ist der Eichen-Steinpilz (Boletus reticulatus), in Kiefernwäldern auf Sandböden ist es der Kiefern-Steinpilz (Boletus pinophilus). In jungen Kiefernwäldern wachsen Schmierröhrlinge (Suillus sp.) und die Umgebung von Lakšárska Nová Ves ist ein wichtiger Standort des weniger bekannten Sand-Röhrlings (Suillus variegatus).

Sanddünen

Die Pannonischen Binnendünen gehören zu Biotopen von gemeinschaftlicher Bedeutung. Diese bedecken Büschel des Silbergrases (Corynephorus canescens), auf offenen Sandflächen wächst die einjährige zerbrechliche Art - Frühlings-Spark (Spergula morisonii). Hier wachsen auch Flechten - Schlauchpilze (Cladonia sp.). In den Frühlingsmonaten werden Besucher von rosafarbenen Beständen des Sand-Thymians (Thymus serpyllum), im Sommer von den leuchtend gelben Blüten der Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium), den weißen Blüten der Ruthenischen Hundskamille (Anthemis ruthenica) und den blauen Blüten des Berg-Sandglöckchens (Jasione montana) überrascht. Eine interessante, exotische Erscheinung ist der Verzweigte Wegerich (Plantago indica). In den Herbstmonaten, wenn die Pilzsaison ihren Höhepunkt erreicht, erfreut das Heidekraut (Calluna vulgaris) die Besucher.


Baumlose Feuchtgebiete

Die seltenste Art baumloser Feuchtgebiete sind Moore, die durch den Einfluss von Grundwasser entstehen, das im Idealfall das ganze Jahr über stabil sein sollte. Die Wasserflächen in den Senken zwischen den Dünen werden von Pflanzen überwuchert. Diese produzieren große Mengen an organischem Material, das sich unter Luftabschluss zersetzt und so zu Torf wird. Hier wachsen verschiedene Laubmoosarten, auch seltene Torfmoose (Sphagnum sp.), in denen sich der unauffällige fleischfressende Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia) versteckt. Wenn Moore einer Entwässerung ausgesetzt waren und der Grundwasserspiegel während der Trockenheit sinkt, dann findet man an diesen Stellen Pfeifengrasweisen, die von Blauem Pfeifengras (Molinia caerulaea), Seggen und wertvollen Orchideen beherrscht werden. Arten wie das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), die seltene Prachtnelke (Dianthus superbus), oder die Bach-Kratzdistel (Cirsium rivulare) sind auf diesen Wiesen besonders attraktiv. Am Bach Lakšár kann im Frühjahr die blau blühende Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) beobachtet werden.

Naturschutz

Naturschutz

Das Gebiet ist Teil des ersten Tiefland-Landschaftsschutzgebiets in der Slowakei. Der nordöstliche Teil des Landschaftsschutzgebiets Záhorie nimmt den zentralen Teil von Bor in der westlichen und nördlichen Umgebung von Lakšárská Nová Ves ein. Es wird von Sanddünen und feuchten Senken dominiert. Auf beiden Teilen des Landschaftsschutzgebiets gibt es Dutzende Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (beide Kategorien bilden das Netzt Natura 2000). Westlich von Lakšárská Nová Ves befindet sich das Nationale Naturreservat Červený rybník mit der strengsten, fünften Schutzstufe, das auf einer Fläche von 119 Hektar ausgewiesen ist. Geschützt werden Erlenmoorbestände mit wertvollen Gesellschaften feuchtliebender Pflanzen. Červený rybník ist gleichzeitig ein Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (Bestandteil des Netztes Natura 2000). In der Nähe befindet sich auch das Nationale Naturreservat Zelienka mit der gleichen, höchsten 5. Schutzstufe.

Edukačné prvky zamerané na spoznávanie drevín. Foto: Archív Daphne

Fließ- und Standgewässer, Feuchtgebiete

Die Niederlassung Horné Valy, die seit Urzeiten ein Teil von Lakšárská Nová Ves ist, wurde einst in der Nähe einer Mühle am Bach Lakšárský potok gegründet. In unmittelbarer Nähe der Niederlassung Tomky gibt es zwei große Staubecken - Horná studená voda und Dolná studená voda, aus denen die Bäche Tomky und Studená voda fließen. Direkt am Themenweg in der Nähe des Forsthauses Lásek finden wir die kleine Quelle Lásek. Durch die Absperrung einer Senke entstand der künstliche Teich Červený rybník (Roter Teich) mit ursprünglichen Erlenmoorbeständen. Südlich liegt der See Lakšárske jazero.

Waldfeuchtgebiete kommen in Geländesenken zwischen den Dünnen und an Fließgewässern vor. Die Zusammensetzung der Bäume in Feuchtgebieten, wo der Grundwasserspiegel hoch ist, bildet einen Kontrast zu den Bäumen, die auf den trockenen Sanddünen wachsen. Moorerlenwälder werden im Frühjahr und bei Hochwasser überflutet. Zu diesem Zeitpunkt ragen nur noch die großen Knollen der Seggen aus dem Wasser. An Stellen, an denen sich das Hochwasser länger hält, bilden Erlen sogenannte Stelzenwurzeln. An den Stämmen und Wurzeln der Erlen wachsen Farne. So zum Beispiel der Gewöhnliche Dornfarn (Dryopteris carthusiana), der Kammfarn (Dryopteris cristata) und der Sumpffarn (Thelypteris palustris). Typische Bäume sind Schwarz-Erlen (Alnus glutinosa) und Sträucher - Faulbaum (Frangula alnus). Im Sommer erblühen Wasserfedern (Hottonia palustris) und Sumpf-Schwertlilien (Iris pseudacorus). Moorerlenwälder gehen oft in trocknere Eichen-Birkenwälder über. Hier entstanden Bestände mit Sommereichen, an den feuchtesten Stellen gemeinsam mit Hänge-Birken (Betula pendula) oder Haar-Birken (Betula pubescens). Die Moosschicht bilden Gräser, vor allem das Rohr-Pfeifengras (Molinia arundinacea).

Vodné plochy a toky

Aus der Tierwelt fallen im Frühjahr vor allem die vielen Schmetterlinge, wie der Kleiner Waldportier (Hipparchia alcyone), der Eisenfarbige Sandfalter (Hipparchia statilinus) und viele andere auf. In den Sanddünen erwachen zahlreiche Grashüpfer- und Heuschreckenarten zum Leben, wie die Zweifarbige Beißschrecke (Metrioptera bicolor), die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), oder die seltene Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa). Das Tiefland Borská nížina bildet die Nordgrenze ihres Verbreitungsgebiets. Unter den Spinnen bildet die Rote Röhrenspinne (Eresus niger) einen Blickfang auf den Sanddünen, auch die Gemeine Ameisenjungfer (Myrmeleon formicarius) gehört zu den typischen Bewohnern. Zu den Reptilien, die in den trockenen, sandigen Kiefernwäldern, oder auf den baumlosen Flächen leben, gehört die Schlingnatter (Coronella austriaca), aber auch unsere größte Eidechse – die Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis). Vögel sind weniger vertreten, aber Wiedehopfe (Upupa epops)Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus) sowie Heidelerche (Lullula arborea) brüten reichlich in der Umgebung.

Im Wasser wächst auch eine weitere fleischfressende Pflanze – der gelbblühende Gewöhnliche Wasserschlauch (Utricularia vulgaris). Eine typische Wasserpflanze, die in der Slowakei nur im Tiefland Borská nížina vorkommt, ist der Gewöhnliche Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris). Häufig ist hingegen der hohe Breitblättrige Rohrkolben (Typha latifolia).
Die Gemeine Stechmücke (Culex pipiens) ist ein oft anzutreffender Bewohner der ufernahen, sowie weiter entfernten Bereiche, unter den Libellen fällt vor allem die Große Königslibelle (Anax imperator) auf. Auch Amphibien bevölkern das Gebiet, wie zum Beispiel der Europäische Laubfrosch (Hyla arborea), der Springfrosch (Rana dalmatina) oder die Kröte (Bufo sp.). Reptilien sind in den Sümpfen durch die Ringelnatter (Natrix natrix) vertreten, Würfelnattern (Natrix tessellata) und Zauneidechsen (Lacerta agilis) sind ebenfalls häufig zu sehen. Das Gebiet ist buchstäblich ein Paradies für Wasservögel. Enten-, Gänse- und Kormoranschwärme machen hier während ihrer Züge Halt. Typisch anzutreffen ist der Graureiher (Ardea cinerea) sowie die in der Slowakei seltene Schnatterente (Mareca strepera). Auf der Wiese am Teich Červený rybník kann man Spitzmäuse (Sorex sp.) entdecken. Unter den nacht- und dämmerungsaktiven Säugetieren haben Baumfledermäuse wie der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) und die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) hier ihr Zuhause gefunden.

pupkovník obyčajný
Po tomto násype sa kedysi preháňal vláčik lesnej železničky. Foto: Archív Daphne

Einfluss des Menschen

Nur wenigen ist bekannt, dass hier einst eine Waldbahn auf einer 18 km langen Strecke betrieben wurde. Die Bahn wurde 1919 für den Transport von Holz, Holzkohle und landwirtschaftlichen Erzeugnissen gebaut und war bis 1947 in Betrieb.
Ein großer Eingriff im Gebiet war die flächendeckende Landgewinnung in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts, die zur Senkung des Grundwasserspiegels beitrug und dazu führte, dass viele Feuchtgebiete verschwanden oder austrockneten.

Karst Smolenický kras

Zeitgenössische Ansicht der Anhöhe Molpír. Foto: Archív Daphne

Karst Smolenický kras

Das Gebiet liegt zwischen Jahodník (311 m ü.d.M.) und Driny (483 m ü.d.M.) oberhalb der Gemeinde Smolenice. Im Norden grenzt es an den Karst Plavecký kras und im Südwesten geht es in den Karst Kuchynsko-orešanský kras über. Diese drei Karstgebiete werden manchmal auch als „Karst der Weißen Berge“ bezeichnet. Von Smolenice aus kann man mehrere interessante Wanderungen unternehmen - zum Beispiel auf den höchsten Gipfel der Kleinen Karpaten - Záruby (768 m ü.d.M.).

Geologie

Smolenický kras ist eines der acht Karstgebiete der Kleinen Karpaten mit einer Fläche von etwa 7 km2. Die ältesten Gesteine (245-235 Millionen Jahre alt) sind Kalksteine und Dolomite aus der mittleren Trias. In den Weinbergen ragen auch bunte Schiefer oder sandige Kalksteine mit vielen versteinerten Meerestieren aus dem Boden. In diesem Karstgebiet ist der Kalkstein größtenteils mit Vegetation bedeckt, was die Bildung von oberflächlichen Karstformen wie Schlucklöchern, Karstschluchten oder Karstquellen einschränkt. Einzigartig ist das hundert Meter tiefe Tal Hlboča, das auch das einzige Halb-Blindtal in den Kleinen Karpaten ist. In diesem Gebiet gibt es etwa 320 unzugängliche Höhlen. Die Einzige Schauhöhle in der Westslowakei ist 680 Meter lang und wird Driny genannt.

Blick auf das Tal Hlbočianska dolina vom Themenweg Smolenický kras aus. Foto: Archív Daphne
Das Tal Vlčiareň ist eine Kreuzung von Wanderwegen mit einem gemütlichen Holzpavillon. Foto: Archív Daphne

Flora und Fauna

Die Zusammensetzung des Gehölzbestandes des Karstes Smolenický kras ist sehr vielfältig: es überwiegen Buchen, Eichen, Hainbuchen, Eschen, Berg-Ahorn und Linde, bei Nadelbäumen Kiefern. Von den nicht einheimischen Arten ist hier die Edelkastanie zu finden. Unter den Sträuchern sind es Kornelkirsche (Cornus mas)Steinweichsel (Cerasus mahaleb) und Manna-Esche (Fraxinus ornus).
An den exponiertesten Stellen des Tales Dolina Hlboča und Driny wachsen Aschwurz (Dictamnus albus), oder Bunte Schwertlilien (Iris variegata). Im Jahr 1987 wurde auf dem Gipfel Driny sogar eine neue Art der slowakischen Flora gefunden - Knotiger Blasenstängel (Myrrhoides nodosa).

Naturschutz

Das Gebiet ist Teil des Landschaftsschutzgebiets Kleine Karpaten mit der Schutzstufe 2. Ein Teil der Route führt durch das Nationale Naturreservat Hlboča mit der (höchsten) Schutzstufe 5 und bietet wunderschöne Ausblicke auf die weite Umgebung. Darunter befindet sich die einzige Schauhöhle der Kleinen Karpaten, die Teil des Nationalen Naturmonuments Driny und des Gebiets von gemeinschaftlicher Bedeutung Biele hory ist. Es gibt hier auch ein Naturdenkmal Čertov žľab mit der Schutzstufe 5 mit einer einzigartigen geologischen Formation - einer Felsklamm mit schluchtartigem Charakter und Karstformen.

Kleine Karpaten

Die Kleinen Karpaten sind ein 100 km langes Kerngebirge, das sich von Bratislava nach Nordosten bis Nové Mesto nad Váhom erstreckt. Viele wärmeliebende Pflanzen- und Tierarten erreichen hier ihre nördliche Verbreitungsgrenze. In ihrem östlichen Teil ist der Weinbergcharakter der Landschaft teilweise erhalten geblieben. In der Slowakei beginnt mit den Kleinen Karpaten der mächtige Karpatenbogen, der geologisch mit den Hundsheimer Bergen in Österreich beginnt, die durch das breite Flussbett der Donau und die Hainburger oder Thebener Pforte vom Hauptmassiv getrennt sind.

Fließ- und Standgewässer

Das wichtigste Fließgewässer ist der Bach Smolenický potok, in der Nähe fließen aber auch viele andere, z.B. die Bäche Smutná oder Majdan. Oberhalb des Tales Hlboča befinden sich mehrere Quellen in der Nähe des Tales Vlčiareň. Wenn der Schnee schmilzt und bei starken Regenfällen, vor allem im Frühjahr, bildet sich hier ein neun Meter hoher, temporärer Wasserfall „Fallwasser“, der als Hlbočiansky vodopád bekannt ist. Das Wasser verschwindet einige Meter unterhalb des Wasserfalls im Untergrund und tritt in der Nähe von Smolenice in Form von Quellen aus.

Mehrere unscheinbare, seltene Käfer leben in altem, verrottendem Holz, wie zum Beispiel Ungleicher Furchenwalzkäfer (Rhysodes sulcatus) und Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer (Limoniscus violaceus), in der Nähe von Bächen sind es Amphibien wie Feuersalamander (Salamandra salamandra) und Gelbbauchunken (Bombina variegata). In den Wäldern leben viele große Säugetiere - Rothirsch (Cervus elaphus), oder nicht heimische und in der Vergangenheit eingeführte Arten - Dammhirsch (Dama dama) und Europäischer Mufflon (Ovis musimon), weiter ist es das Wildschwein (Sus scrofa), und selten auch der Europäische Dachs (Meles meles) und der Baummarder (Martes martes). Höhlen oder Baumhöhlen werden von verschiedenen Fledermausarten genutzt - Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)Teichfledermaus (Myotis dasycneme), oder Langflügelfledermaus (Miniopterus schreibersii).

Na lúkach či okrajoch lesa nie je možné prehliadnuť výborného letca vidlochvosta feniklového. Foto: Marián Filípek, 2022
Die Geomorphologie des Gebiets kann auch dazu beitragen, die Entstehung eines ungewöhnlichen temporären Wasserfalls wie dem Fallwasser zu verstehen, der sich auf Kalkstein bildet. Foto: Archív Daphne

Einfluss des Menschen

Seit jeher nutzen die Menschen in bewaldeten Gebieten Holz als Baumaterial oder Wärmequelle und Waldtiere als Lebensgrundlage. Der Holzeinschlag und die Holzverarbeitung waren auch mit den so genannten Schwerkraft-Waldbahnen verbunden, mit deren Bau hier um 1880 begonnen wurde. Später wurden sie durch Schmalspurbahnen ersetzt. 1876 ließ Graf Moriz Pálffy am Wildbach Parná eine Reihe von Teichen zur Aufzucht von Lachsfischen anlegen, in denen heute Bachforellen (Salmo trutta morpha fario)Regenbogenforellen (Salmo gairdneri) und Bachsaiblinge (Salvelinus fontinalis) gezüchtet werden.

Waldpark Bratislava

Im Fluss Vydrica lebt auch der seltene Steinkrebs. Foto: Archív Daphne, 2022

Waldpark Bratislava

1973 wurde an den südöstlichen Hängen des Karpatenmassivs der Waldpark Bratislava ausgewiesen. Von der derzeitigen Fläche werden 3 100 Hektar überwiegend von Wäldern bedeckt. Die übrigen Bereiche bedecken Wiesen, Fließ- und Standgewässer sowie bebaute Gebiete. Der vorrangige Erholungscharakter des Waldparks wird durch die Nutzung als „Wald mit Sonderstatus“ mit einer bedeutenden Gesundheits- und Erholungsfunktion, sowie durch eine Reihe von neu geschaffenen Erholungsgebieten unterstrichen.

Fließ- und Standgewässer

Im Gebiet befindet sich eine Reihe von Quellen, Brunnen, ein Bach und mehrere Teiche. Am bekanntesten ist wohl der 17 km lange Vorgebirgsfluss Vydrica, der sich uneingeschränkt durch das Landschaftsbild schlängelt (mäandriert) und malerische Winkel bildet. In seinem Oberlauf kommt der seltene Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) vor, auch Bachkrebs genannt, und auch der Fischotter (Lutra lutra) wurde hier beobachtet. Von den heimischen Fischarten lebt hier die Bachforelle (Salmo trutta fario), während unsere größte Libellenart, die Große Quelljungfer (Cordulegaster heros), aus der Fülle der Wasserinsekten hervorsticht.

Unser größter Specht - der Schwarzspecht. Foto:
Das jüngste Schutzgebiet im Waldpark Bratislava - Naturschutzgebiet Vydrica. Foto: Archív Daphne, 2022

Wälder

Das Gebiet ist zu 96 Prozent bewaldet, wobei die Rotbuche (Fagus sylvatica) die vorherrschende Baumart ist. Manchmal bildet sie prächtige, hohe Bestände, auch Hallenwälder genannt. Eine für Buchenwälder charakteristische Art ist der Alpenbock (Rosalia alpina), und auch unser größter Specht, der Schwarzspecht (Dryocopus martius) ist häufig anzutreffen. Zu den am häufigsten vorkommenden Nadelbäume gehören die Waldkiefer (Pinus sylvestris) und die Gemeine Fichte (Picea abies), während die häufigsten Sträucher Schlehdorn, schwarzer und roter Holunder, Weißdorn, Himbeeren, Brombeeren, Kornelkirschen, Berberitzen, Spindelsträucher und andere sind. Unter den Kletterpflanzen sind Efeu, Hopfen und Waldreben zu finden. Der Eschen-Erlen-Auenwald, der von der Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) und der Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) beherrscht wird, säumt einen großen Teil der Vydrica-Ufer.

Naturschutz

Das Gebiet ist Teil des Landschaftsschutzgebiets Malé Karpaty mit der Stufe 2. des Natur- und Landschaftsschutzes. Am Fluss liegt ein neues Schutzgebiet, das Naturreservat Vydrica, das zum Schutz natürlicher Prozesse und zur Ermöglichung der natürlichen Entwicklung natürlicher Gemeinschaften ausgewiesen wurde. Im Rahmen des EU-weiten Netzes von Schutzgebieten - Natura 2000 - gehört der Waldpark Bratislava zum Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (SPA) Homoľské Karpaty, zum SPA Vydrica und zum Vogelschutzgebiet Malé Karpaty.

Erhaltene und öffentlich zugängliche VIII. Mühle - Klepáč. Foto: Archív Daphne, 2022

Gegenwart

Die meistbesuchten Orte mit vielen Spielanlagen, Verbindungen zu Radwegen und der entsprechenden Infrastruktur sind heute vor allem Partizánska lúka, Železná studienka, Kačín, das Forsthaus Krasňany oder der Berg Kamzík mit einem neu errichteten Informationszentrum.

Wusstet ihr, dass es auf dem gesamten Gebiet des Waldparks Bratislava mehr als 40 Brunnen und Quellen gibt? Die vier Teiche im Tal Horná Mlynská dolina wurden ursprünglich als Auffangbecken angelegt, um Regenwasser zu sammeln und zu speichern, das in der Trockenzeit die Mühlen am Fluss Vydrica antrieb. Heute dienen sie hauptsächlich der Erholung, sind bei Anglern beliebt und zugleich Heimat oder Brutstätte mehrerer Amphibienarten (z.B. Teichfrosch (Rana esculenta) oder Feuersalamander (Salamandra salamandra)) und Reptilien (Ringelnatter (Natrix natrix)).

Wiesen

Obwohl Wiesen nur etwa 3 Prozent der Fläche des Waldparks ausmachen, spielen sie eine äußerst wichtige Rolle. Im Wald sind sie Orte, an denen sich ein großer Teil der Waldinsekten sonnt, jagt oder ausruht. Viele Zikaden-, Wanzen- und Blattlausarten leben in der hohen Vegetation (nicht nur während der Blütezeit), ernähren sich von Pflanzensäften und produzieren Honigtau. Von den Tagfaltern können wir den ausgezeichneten Flieger, den Schwalbenschwanz (Papilio machaon) beobachten, unter den Bestäubern sind es z.B. die Ackerhummel (Bombus pascuorum) und die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), verschiedene Käfer, Schwebfliegen (Eristalis tenax und Eupeodes corollae)Wespen (Polistes sp) oder Hornissen (Vespa crabro). Auf der Bienenwiese in Krasňany in der Nähe Forsthauses oder bei einem Besuch des Bienenhotels „Apidomček“ auf Kačín könnt ihr Wissenswertes über Insekten und die Bedeutung der Wiesen erfahren.

Auf Wiesen und Waldrändern ist der ausgezeichnete Flieger - der Schwalbenschanz nicht zu übersehen. Foto: Marián Filípek, 2022
Informationszentrum Kamzík. Foto: Archív Daphne, 2022

Zur Geschichte

Die Wälder, die sich über einer Biegung der Donau erheben (Kleine Karpaten), wurden bereits im 2. Jahrhundert von Ptolemäus als Luna silva - Mondwälder - erwähnt. Die Abholzung der Urwälder und große Wildjagden zur Zeit des Römischen Reiches waren von erheblichem Einfluss auf die Entwicklung dieses Gebietes. Die Entwicklung der Industrie war mit dem Abbau von Holz und der Entstehung von Steinbrüchen verbunden. Im 14. und 15. Jahrhundert wurden in den Kleinen Karpaten ganze Systeme von wasserbetriebenen Mühlen und Sägewerken gebaut, allein sechs davon am Fluss Vydrica. Bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die Forstwirtschaft der Stadt unter der Leitung eines Försters stabil organisiert, und seit 1994 wird sie von der städtischen Beitragsorganisation, Städtische Forstverwaltung Bratislava, verwaltet

Ostrovné lúčky

Seeadler, unser größter Greifvogel, brütet selten in diesem Gebiet. Foto: Jozef Chavko

Die Donau

Das Gebiet erstreckt sich zwischen der Donau und der Gemeinde Rusovce. Es wird im Osten von der Donau begrenzt, folgt im Süden und Westen mehr oder weniger dem Hochwasserschutzdeich und im Norden dem Altarm Jarovské rameno.

Die Donau

In der Vergangenheit war der größte Teil des Gebietes von Weichholzauen - Weiden-Pappelwäldern bedeckt. Früher ergoss sich die Donau an dieser Stelle über ein breites Gebiet und verlor an Geschwindigkeit. Das mitgeführte Material wurde nach und nach abgelagert und bildete einen großen Schwemmkegel, der die Donauebene formte. Die Flussablagerungen, die hauptsächlich aus Kies bestehen, bestimmen den Charakter des Gebiets. In der Zeit vor dem Bau von Deichen grub sich die Donau durch ihre eigenen Anschwemmungen, verlagerte ihr Flussbett und schuf zahlreiche Arme und Altarme. Vor dem Eingriff des Menschen veränderte sich die Landschaft ständig und dynamisch. Das heutige Erscheinungsbild wurde durch den Menschen beeinflusst, der den Lauf der Donau begradigte und das nahegelegene Kraftwerk Gabčíkovo baute.

Auen

Das Schutzgebiet Ostrovné lúčky mit seinem einzigartigen Mosaik aus Auwäldern, Waldsteppen, Wasser- und Sumpfgesellschaften gewinnt heute immer mehr an Bedeutung. Hier kommen vor allem Weichholzauen mit überwiegenden Weidenbeständen vor, die hier und da von trockeneren Waldsteppen durchsetzt sind und hauptsächlich aus verschiedenen Gräserarten bestehen. Mit zunehmender Entfernung vom Hauptstrom geht die Weichholzaue allmählich in eine Hartholzaue mit Eschen, Ulmen und Eichen über. Dichte Bestände aus mächtigen Bäumen schaffen eine sichere Nistumgebung für unseren größten Greifvogel, den Seeadler (Heliaeetus albicilla).

Der Europäische Bieber besiedelt sukzessive alle geeigneten Wasserflächen im Gebiet. Foto: Lara Chrenkova

Wasserflächen

Das Gebiet prägt ein System von Altarmen und künstlichen Gewässern unterschiedlicher Größe - Kiesgruben, die nach dem Abbau von Kiessanden entstanden sind. In den Armen kommen die seltene, exotisch aussehende Krebsschere (Stratiotes aloides), oder der fleischfressende Gewöhnliche Wasserschlauch (Utricularia vulgaris) vor. Die Wasserflächen sind das Brutgebiet der Stockente (Anas platyrhynchos), des bunten Eisvogels (Alcedo atthis), als Jagdgebiet werden sie von Seeschwalben, dem Graureiher (Ardea cinerea), dem Kormoran (Phalacrocorax carbo) sowie dem Schwarzstorch (Ciconia nigra) genutzt. Im gesamten Gebiet kann man Spuren des Europäischen Bibers (Castor fiber) beobachten. Das Grundwasser in diesem Gebiet ist von hoher Qualität und für Trinkwasserzwecke geeignet. In den Seen Čunovské jazerá ist das Baden verboten (für den Kleinen See gilt die Schutzstufe II., für den Großen See die Schutzstufe IV.).

Naturschutz

Die Erhaltung der übriggebliebenen Auwälder, wertvoller Wiesen und aquatischen Lebensgemeinschaften, die hier überdauert haben, ist aus Sicht des Naturschutzes von großer Bedeutung. Das Gebiet wurde als geschütztes Gebiet Ostrovné lúčky ausgewiesen und ist als Gebiet von europäischer Bedeutung Teil des Netzes europäischer Schutzgebiete - Natura 2000. Es liegt auch im Vogelschutzgebiet Donau-Auen, was die große Bedeutung des Gebiets für die Populationen verschiedener Vogelarten belegt. Aufgrund der Einzigartigkeit der Feuchtgebiete ist es auch Teil des Ramsar-Gebiets Donau-Auen, das im Rahmen des Übereinkommens über Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung in erster Linie als Lebensraum für Wasservögel geschützt ist.

Der Herbst-Drehwurz ist eine unauffällige, aber sehr seltene Orchidee, die im Herbst blüht. Foto: Lara Chrenkova

Waldsteppen

Waldsteppen bestehen aus Wiesen mit vereinzelten Sträuchern, wobei Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna), Roter Hartriegel (Cornus sanguinea), Sauerdorn (Berberis vulgaris) und Kornelkrische (Cornus mas) überwiegen. Ihre Bedeutung liegt besonders im Vorkommen seltener Orchideenarten (Gattung der Hundswurzen), die hier in reichen Beständen wachsen – Kleines Knabenkraut (Orchis morio), Helm-Knabenkraut (O. militaris), Wanzen-Knabenkraut (O. coriophora). Manchmal sieht man das Brand-Knabenkraut (Orchis ustulata) und vereinzelt auch den Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis). Zum Herbstende erblüht der Herbst-Drehwurz (Spiranthes spiralis). Das bunte Mosaik von Ostrovné lúčky bietet Lebensräume für alle vier in der Slowakei vorkommenden Natterarten, zwei Eidechsenarten und die meisten Amphibienarten. Die alten Bäume sind ein beliebter Unterschlupf von Fledermäusen.

Einfluss des Menschen

In vielen Teilen von Ostrovné lúčky ist der Einfluss des Menschen offensichtlich. Das typische Landschaftsbild in der Nähe von Čunovo wird von Feldern geprägt. Sie sind der vom Menschen am stärksten veränderte Teil der Landschaft. In der Vergangenheit herrschte hier ein Wechsel von Wiesen, Weiden, Feldern und Wäldern. Heute werden die Felder immer größer, oft zum Nachteil der vielfältigen Naturräume, und auf den großen, zusammengelegten Ackerflächen werden hauptsächlich Mais, Raps und Getreide angebaut. Der Mensch hat die Flussarme umgestaltet, natürliche Auwälder durch Kulturbäume in Monokulturen umgewandelt, Fördergruben - Kiesgruben - angelegt und Deiche gebaut. Der natürliche Wasserhaushalt des Oberflächen- und Grundwassers wird erheblich durch den Betrieb des Kraftwerks Gabčíkovo-Nagymaros beeinflusst, insbesondere durch den Wasserumschlag in der Čunovo-Stufe.

Seltene aquatische Lebensgemeinschaften sind ein Rückzugsgebiet für viele Pflanzen- und Tierarten. Foto: Lara Chrenkova

Devínske jazero

Blick auf Devínske jazero, rechts der Altarm Shrek. 

Devínske jazero

Devínske jazero ist ein interessantes Naturphänomen, das zu den am besten erhaltenen Gebieten in der Au der March gehört. Es befindet sich am linken Ufer der March, südlich der Gemeinde Vysoká pri Morave. Die Flusslandschaft nimmt bis zu 12 km2 ein und die Breite der Au vom Fluss bis zum Damm beträgt hier bis zu 3 km, was in der Slowakei einzigartig ist, da die meisten dieser Feuchtgebiete durch Begradigung und Entwässerung zerstört wurden. Bei Überschwemmungen tritt auf Devínske jazero das sog. Phänomen eines Fluss-Sees auf, durch Zurückhaltung der Wassermassen fungiert das Gebiet als natürlicher Hochwasserschutz der breiten Umgebung.

Wiesen

Eine wichtige Artengruppe dieser Wiesen sind Gräser, unter denen am häufigsten der Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis) vertreten ist. Dieses Obergras wächst hoch, hat einen hohen Heuertrag und wird in der Regel zweimal jährlich gemäht. Zu den typischen Arten dieser Wiesen gehört die iolett blühende Ganzblatt Waldrebe (Clematis integrifolia). Die attraktiven Blüten ähneln den Glockenblumen und blühen im Frühsommer, aber auch im Herbst. Die Nussfrüchte (Achänen) der Waldreben haben flaumig behaarte Schweife wie bei der Kuhschelle. Typische Arten sind die unauffällige Gewöhnliche Brenndolde (Cnidium dubium), sowie Gottes-Gnadenkraut (Gratiola offcinalis).

Artenreiche Feuchtwiese mit den Arten - Ganzblatt Waldrebe (Clematis integrifolia) - violette Farbe mit Weiden-Alant (Inula salicina). Foto: Šefferová Stanová
Im Winter halten sich hier große Schwärme der Gänsepopulation aus dem Norden auf. Foto: Jureček

Der Altarm Shrek erstreckt sich entlang einer asphaltierten Straße. Er ist das ganze Jahr über mit Wasser gefüllt. Das Auge des Besuchers wird von der Gelben Teichrose (Nuphar lutea) angezogen, deren große und glänzende Blätter das ganze Jahr über auf der Wasseroberfläche zu sehen sind, die gelben Blüten nur im Sommer. Altarme werden oft von Seggen- oder Schilfbeständen gesäumt.

Die March-Aue ist ein wichtiger Nist-, Überwinterungs- und Rastplatz während des Vogelzugs für Zehntausende von Vögeln. Mit etwas Glück kann man kreisende Seeadler (Haliaeetus albicilla) beobachten - ihre schneeweißen keilförmigen Schwänze sind mit bloßem Auge zu erkennen. Eine weitere Art, die auch ohne Fernglas leicht zu beobachten ist, ist der Rotmilan (Milvus milvus) - er hat einen tief gegabelten Schwanz.

Während des Kalten Krieges durfte man dieses Gebiet nicht betreten, es war nur Landwirten gestattet, die hier die Wiesen mähten. Seit 1990 ist Devínske jazero für die Öffentlichkeit zugänglich und gleichzeitig geschützt. In den March-Thaya-Auen befindet sich der größte Feuchtwiesenkomplex Mitteleuropas. Die Entstehung dieser Wiesen auf Anschwemmungen (Alluvium) von Niederungsflüssen ist das Ergebnis von Überschwemmungen und nachhaltiger Nutzung durch den Menschen. Sie sind in warmen und relativ trockenen Gebieten weit verbreitet und enthalten Arten, die sowohl längere Überschwemmungen als auch Trockenheit in Zeiten ohne Überschwemmungen vertragen.

Die sich sukzessive ausdehnenden Überschwemmungen in den Senken des Geländes verwandeln blühende Wiesen in einen See. Pflanzen sind in der Lage diese Überflutung mit Wasser zu überleben, das eine Fülle von Nährstoffen mit sich bringt. Die Pflanzen wandeln sie in Biomasse um, die dann von der Fläche abgemäht wird. Foto: Šefferová Stanová
Der Große Brachvogel gehört zu den Brutvogelarten der Feuchtwiesen. Foto: commons.wikimedia.org

Die Wiesen bieten Lebensraum und sind eine wichtige Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Vogelarten. Eine typische Art, die hier nistet ist z.B. der Große Brachvogel (Numenius arquata). Von den überschwemmten Wiesen der March-Aue hört man oft Gänseschwärme. Im Winter halten sich hier große Schwärme der Populationen aus dem Norden auf, bestehend aus Graugänsen (Anser anser), Blässgänsen (Anser albifrons) sowie der Saatgans (Anser fabalis). Die Graugans ist auch im Sommer anzutreffen

Das ehemalige Reservat Dolný les befindet sich in der Nähe von Vysoká pri Morave und dient dem Schutz der regelmäßig überschwemmten Weichholzaue. Sie besteht hauptsächlich aus einheimischen Weiden-Pappel-Beständen (Silberweide, Bruch-Weide, Silber-Pappel und Schwarz-Pappel). Es sind Gehölze mit sog. weichem Holz. In der Fachsprache werden sie als Weiden-Pappel-Niederungsauen bezeichnet.

Die Gelbe Teichrose gehört zu den typischen Wasserpflanzen der warmen Regionen. Foto: Archiv von Daphne

Devínska Kobyla

SANDSTEIN Sandberg gestern und heute oder im Wandel der Zeit.

Thebener Kogel – Devínska Kobyla

Der Thebener Kogel ist ein Berg der Kleinen Karpaten in Bratislava, der zwischen den Stadtteilen Devín, Devínska Nová Ves und Dúbravka liegt. Mit einer Höhe von 514 m über dem Meeresspiegel ist er der höchste Punkt der Thebener Karpaten und von Bratislava. Ein äußerst populärer, paläontologisch und geologisch bedeutender Ort auf dem Thebener Kogel ist der Sandberg, eine Sandterrasse und der Überrest eines tertiären Riffs mit Fossilienvorkommen. Der Thebener Kogel ist als Naturreservat mit einer Fläche von 652 Hektar ausgewiesen und Teil des EU-weiten Netzes von Schutzgebieten Natura 2000 als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung Devínska Kobyla - Thebener Kogel.

Die Bedeutung der Beweidung für die Erhaltung seltener Arten

Auf dem Thebener Kogel herrschen ähnliche Bedingungen wie in den Steppen Süd- und Südosteuropas, und zu ihrer Erhaltung ist eine Beweidung erforderlich. Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts haben wir bereits fast zwei Drittel des Steppenlebensraums am Thebener Kogel verloren. Die Steppe wurde aufgeforstet oder wurde nach Einstellung der Beweidung durch Wildwuchs - Sträucher und Bäume - überdeckt. Die Beweidung mit Ziegen wurde im Jahr 2013 wieder aufgenommen. Die Wiederherstellung der traditionellen Beweidung ist eine wichtige Voraussetzung für die Erhaltung der seltenen Steppenlebensräume in diesem Gebiet.

Der Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) ist eine selbstbestäubende Orchideenart. Foto: Ján Šeffer
Der Aschwurz ist eine aromatische Staude, auch bekannt unter dem biblischen Namen „Brennender Busch“. Foto: Šefferová Stanová

Sonnige, warme Standorte, an denen der Boden im Sommer nur wenig Feuchtigkeit enthält, nennt man Xerotherme-Standorte. Hierzu gehören auch die südlichen und südwestlichen Hänge des Thebener Kogels. Sie sind äußerst artenreich. Sie bieten Lebensraum für seltene und gefährdete Orchideen. Verzeichnet wurden hier bis zu 26 Arten, darunter die Adria-Riemenzunge (Himantoglossum adriaticum) eine Art von gemeinschaftlicher Bedeutung. Die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) kommt in der Slowakei selten vor. Ragwurze imitieren mit ihren Blüten das Aussehen der Insektenweibchen ihrer Bestäuber. Der Aschwurz (Dictamnus albus) hat aromatische rosa Blüten mit dunkelvioletten Adern und duftet nach Zimt und Zitrone. Er bildet eine mächtige Staude und kann bis zu einem Meter hoch werden. Vor allem an heißen Tagen verdampfen die ätherischen Öle intensiv aus dem Stängel und den Blättern.

Von den steilen Sandterrassen unterhalb des Sandbergs kann man im Sommer bunte Vögel ausfliegen sehen – Bienenfresser (Merops apiaster), die bis zu einem Meter lange Brutröhren in die senkrechten Wände graben. Den Winter verbringen sie in den tropischen Gebieten Afrikas.

Flora des Thebener Kogels

Der überwiegende Teil des Gebiets ist bewaldet. Man findet hier hauptsächlich Eichen-Hainbuchenwälder und Buchenwälder, an steilen Hängen wärmeliebende Eichenwälder, in Schluchten Geröllwälder. Sie sind vielfältig und reich an verschiedenen Baum- und Kräuterarten. Im Frühjahr werden sie buchstäblich überschwemmt von den Blüten des Kleinen Schneeglöckchens (Galanthus nivalis), des Hohlen Lerchensporns (Corydalis cava), des Gewöhnlichen Leberblümchens (Hepatica nobilis), des Gelben Windröschens (Anemone ranunculoides), und anderer Arten. In lichtdurchfluteten Teilen des Waldes kann man auch die aus dem Mittelmeerraum eingebürgerte Art - die Stängelumfassende Gelbdolde (Smyrnium perfoliatum) entdecken.

Wiedereinführung der traditionellen Beweidung am Thebener Kogel. Foto: Šefferová Stanová
Der Bienenfresser ernährt sich von Fluginsekten, einschließlich Bienen. Foto: Svetlík

Fauna des Thebener Kogels

Unter den Waldkäfern kann man hier den Hirschkäfer (Lucanus cervus) oder den Großen Eichenbock (Cerambyx cerdo) beobachten. Der Thebener Kogel ist ein „Schmetterlingsparadies“. Bisher wurde hier fast die Hälfte aller in der Slowakei vorkommenden Schmetterlingsarten nachgewiesen. Der Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion) ist eine für diesen Ort typische Art, die in felsigen Steinbrüchen und an trockenen Hängen vorkommt.

Unzugängliche Höhlen, wie Medzivrstvová jaskyňa oder Abrázna jaskyňa, verdienen Aufmerksamkeit, weil sie Fledermäusen während des Winterschlafs als Unterschlupf dienen. In diesen Winterquartieren am Thebener Kogel kommt am häufigsten die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) vor.