Devínska Kobyla

Bratislava - Devínska Nová Ves, Dúbravka, Karlova Ves, Devín

Bei Überschwemmungen tritt auf Devínske jazero das sog. Phänomen eines Fluss-Sees auf und bildet den größten Feuchtwiesenkomplex in Mitteleuropa.

Mit einer Fläche von 1.269 ha gehört es zu den Gebieten, in denen sich die natürliche Flussdynamik der March manifestiert.

Hier können ausgedehnte Feuchtwiesen, Auwälder und so genannte Altarme beobachtet werden, die Überreste des ursprünglichen Hauptlaufs des Flusses sind.

SANDSTEIN Sandberg gestern und heute oder im Wandel der Zeit.

Thebener Kogel – Devínska Kobyla

Der Thebener Kogel ist ein Berg der Kleinen Karpaten in Bratislava, der zwischen den Stadtteilen Devín, Devínska Nová Ves und Dúbravka liegt. Mit einer Höhe von 514 m über dem Meeresspiegel ist er der höchste Punkt der Thebener Karpaten und von Bratislava. Ein äußerst populärer, paläontologisch und geologisch bedeutender Ort auf dem Thebener Kogel ist der Sandberg, eine Sandterrasse und der Überrest eines tertiären Riffs mit Fossilienvorkommen. Der Thebener Kogel ist als Naturreservat mit einer Fläche von 652 Hektar ausgewiesen und Teil des EU-weiten Netzes von Schutzgebieten Natura 2000 als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung Devínska Kobyla - Thebener Kogel.

Die Bedeutung der Beweidung für die Erhaltung seltener Arten

Auf dem Thebener Kogel herrschen ähnliche Bedingungen wie in den Steppen Süd- und Südosteuropas, und zu ihrer Erhaltung ist eine Beweidung erforderlich. Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts haben wir bereits fast zwei Drittel des Steppenlebensraums am Thebener Kogel verloren. Die Steppe wurde aufgeforstet oder wurde nach Einstellung der Beweidung durch Wildwuchs - Sträucher und Bäume - überdeckt. Die Beweidung mit Ziegen wurde im Jahr 2013 wieder aufgenommen. Die Wiederherstellung der traditionellen Beweidung ist eine wichtige Voraussetzung für die Erhaltung der seltenen Steppenlebensräume in diesem Gebiet.

Der Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) ist eine selbstbestäubende Orchideenart. Foto: Ján Šeffer
Der Aschwurz ist eine aromatische Staude, auch bekannt unter dem biblischen Namen „Brennender Busch“. Foto: Šefferová Stanová

Sonnige, warme Standorte, an denen der Boden im Sommer nur wenig Feuchtigkeit enthält, nennt man Xerotherme-Standorte. Hierzu gehören auch die südlichen und südwestlichen Hänge des Thebener Kogels. Sie sind äußerst artenreich. Sie bieten Lebensraum für seltene und gefährdete Orchideen. Verzeichnet wurden hier bis zu 26 Arten, darunter die Adria-Riemenzunge (Himantoglossum adriaticum) eine Art von gemeinschaftlicher Bedeutung. Die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) kommt in der Slowakei selten vor. Ragwurze imitieren mit ihren Blüten das Aussehen der Insektenweibchen ihrer Bestäuber. Der Aschwurz (Dictamnus albus) hat aromatische rosa Blüten mit dunkelvioletten Adern und duftet nach Zimt und Zitrone. Er bildet eine mächtige Staude und kann bis zu einem Meter hoch werden. Vor allem an heißen Tagen verdampfen die ätherischen Öle intensiv aus dem Stängel und den Blättern.

Von den steilen Sandterrassen unterhalb des Sandbergs kann man im Sommer bunte Vögel ausfliegen sehen – Bienenfresser (Merops apiaster), die bis zu einem Meter lange Brutröhren in die senkrechten Wände graben. Den Winter verbringen sie in den tropischen Gebieten Afrikas.

Flora des Thebener Kogels

Der überwiegende Teil des Gebiets ist bewaldet. Man findet hier hauptsächlich Eichen-Hainbuchenwälder und Buchenwälder, an steilen Hängen wärmeliebende Eichenwälder, in Schluchten Geröllwälder. Sie sind vielfältig und reich an verschiedenen Baum- und Kräuterarten. Im Frühjahr werden sie buchstäblich überschwemmt von den Blüten des Kleinen Schneeglöckchens (Galanthus nivalis), des Hohlen Lerchensporns (Corydalis cava), des Gewöhnlichen Leberblümchens (Hepatica nobilis), des Gelben Windröschens (Anemone ranunculoides), und anderer Arten. In lichtdurchfluteten Teilen des Waldes kann man auch die aus dem Mittelmeerraum eingebürgerte Art - die Stängelumfassende Gelbdolde (Smyrnium perfoliatum) entdecken.

Wiedereinführung der traditionellen Beweidung am Thebener Kogel. Foto: Šefferová Stanová
Der Bienenfresser ernährt sich von Fluginsekten, einschließlich Bienen. Foto: Svetlík

Fauna des Thebener Kogels

Unter den Waldkäfern kann man hier den Hirschkäfer (Lucanus cervus) oder den Großen Eichenbock (Cerambyx cerdo) beobachten. Der Thebener Kogel ist ein „Schmetterlingsparadies“. Bisher wurde hier fast die Hälfte aller in der Slowakei vorkommenden Schmetterlingsarten nachgewiesen. Der Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion) ist eine für diesen Ort typische Art, die in felsigen Steinbrüchen und an trockenen Hängen vorkommt.

Unzugängliche Höhlen, wie Medzivrstvová jaskyňa oder Abrázna jaskyňa, verdienen Aufmerksamkeit, weil sie Fledermäusen während des Winterschlafs als Unterschlupf dienen. In diesen Winterquartieren am Thebener Kogel kommt am häufigsten die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) vor.

arrow-leftchevron-down-circle