Waldpark Bratislava

Bratislava - Nové Mesto

Der untere Teil dieses Ausflugsziels ist bekannt für den kleinen Vorgebirgsfluss Vydrica, der sich malerisch durch die Landschaft schlängelt, sowie eine erhaltene Mühle und die Wiese Partizánska lúka. Symbole des oberen Teils in der Nähe des Berges Kamzík sind der Fernsehturm, die sogenannte Übungswiese und ein Sessellift.

Zu jeder Jahreszeit bieten die Kronen majestätischer Bäume angenehme Erholung.

Der Waldpark gehört zu den beliebtesten Naherholungszielen im städtischen Umfeld der Hauptstadt Bratislava.

Im Fluss Vydrica lebt auch der seltene Steinkrebs. Foto: Archív Daphne, 2022

Waldpark Bratislava

1973 wurde an den südöstlichen Hängen des Karpatenmassivs der Waldpark Bratislava ausgewiesen. Von der derzeitigen Fläche werden 3 100 Hektar überwiegend von Wäldern bedeckt. Die übrigen Bereiche bedecken Wiesen, Fließ- und Standgewässer sowie bebaute Gebiete. Der vorrangige Erholungscharakter des Waldparks wird durch die Nutzung als „Wald mit Sonderstatus“ mit einer bedeutenden Gesundheits- und Erholungsfunktion, sowie durch eine Reihe von neu geschaffenen Erholungsgebieten unterstrichen.

Fließ- und Standgewässer

Im Gebiet befindet sich eine Reihe von Quellen, Brunnen, ein Bach und mehrere Teiche. Am bekanntesten ist wohl der 17 km lange Vorgebirgsfluss Vydrica, der sich uneingeschränkt durch das Landschaftsbild schlängelt (mäandriert) und malerische Winkel bildet. In seinem Oberlauf kommt der seltene Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) vor, auch Bachkrebs genannt, und auch der Fischotter (Lutra lutra) wurde hier beobachtet. Von den heimischen Fischarten lebt hier die Bachforelle (Salmo trutta fario), während unsere größte Libellenart, die Große Quelljungfer (Cordulegaster heros), aus der Fülle der Wasserinsekten hervorsticht.

Unser größter Specht - der Schwarzspecht. Foto:
Das jüngste Schutzgebiet im Waldpark Bratislava - Naturschutzgebiet Vydrica. Foto: Archív Daphne, 2022

Wälder

Das Gebiet ist zu 96 Prozent bewaldet, wobei die Rotbuche (Fagus sylvatica) die vorherrschende Baumart ist. Manchmal bildet sie prächtige, hohe Bestände, auch Hallenwälder genannt. Eine für Buchenwälder charakteristische Art ist der Alpenbock (Rosalia alpina), und auch unser größter Specht, der Schwarzspecht (Dryocopus martius) ist häufig anzutreffen. Zu den am häufigsten vorkommenden Nadelbäume gehören die Waldkiefer (Pinus sylvestris) und die Gemeine Fichte (Picea abies), während die häufigsten Sträucher Schlehdorn, schwarzer und roter Holunder, Weißdorn, Himbeeren, Brombeeren, Kornelkirschen, Berberitzen, Spindelsträucher und andere sind. Unter den Kletterpflanzen sind Efeu, Hopfen und Waldreben zu finden. Der Eschen-Erlen-Auenwald, der von der Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) und der Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) beherrscht wird, säumt einen großen Teil der Vydrica-Ufer.

Naturschutz

Das Gebiet ist Teil des Landschaftsschutzgebiets Malé Karpaty mit der Stufe 2. des Natur- und Landschaftsschutzes. Am Fluss liegt ein neues Schutzgebiet, das Naturreservat Vydrica, das zum Schutz natürlicher Prozesse und zur Ermöglichung der natürlichen Entwicklung natürlicher Gemeinschaften ausgewiesen wurde. Im Rahmen des EU-weiten Netzes von Schutzgebieten - Natura 2000 - gehört der Waldpark Bratislava zum Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (SPA) Homoľské Karpaty, zum SPA Vydrica und zum Vogelschutzgebiet Malé Karpaty.

Erhaltene und öffentlich zugängliche VIII. Mühle - Klepáč. Foto: Archív Daphne, 2022

Gegenwart

Die meistbesuchten Orte mit vielen Spielanlagen, Verbindungen zu Radwegen und der entsprechenden Infrastruktur sind heute vor allem Partizánska lúka, Železná studienka, Kačín, das Forsthaus Krasňany oder der Berg Kamzík mit einem neu errichteten Informationszentrum.

Wusstet ihr, dass es auf dem gesamten Gebiet des Waldparks Bratislava mehr als 40 Brunnen und Quellen gibt? Die vier Teiche im Tal Horná Mlynská dolina wurden ursprünglich als Auffangbecken angelegt, um Regenwasser zu sammeln und zu speichern, das in der Trockenzeit die Mühlen am Fluss Vydrica antrieb. Heute dienen sie hauptsächlich der Erholung, sind bei Anglern beliebt und zugleich Heimat oder Brutstätte mehrerer Amphibienarten (z.B. Teichfrosch (Rana esculenta) oder Feuersalamander (Salamandra salamandra)) und Reptilien (Ringelnatter (Natrix natrix)).

Wiesen

Obwohl Wiesen nur etwa 3 Prozent der Fläche des Waldparks ausmachen, spielen sie eine äußerst wichtige Rolle. Im Wald sind sie Orte, an denen sich ein großer Teil der Waldinsekten sonnt, jagt oder ausruht. Viele Zikaden-, Wanzen- und Blattlausarten leben in der hohen Vegetation (nicht nur während der Blütezeit), ernähren sich von Pflanzensäften und produzieren Honigtau. Von den Tagfaltern können wir den ausgezeichneten Flieger, den Schwalbenschwanz (Papilio machaon) beobachten, unter den Bestäubern sind es z.B. die Ackerhummel (Bombus pascuorum) und die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), verschiedene Käfer, Schwebfliegen (Eristalis tenax und Eupeodes corollae)Wespen (Polistes sp) oder Hornissen (Vespa crabro). Auf der Bienenwiese in Krasňany in der Nähe Forsthauses oder bei einem Besuch des Bienenhotels „Apidomček“ auf Kačín könnt ihr Wissenswertes über Insekten und die Bedeutung der Wiesen erfahren.

Auf Wiesen und Waldrändern ist der ausgezeichnete Flieger - der Schwalbenschanz nicht zu übersehen. Foto: Marián Filípek, 2022
Informationszentrum Kamzík. Foto: Archív Daphne, 2022

Zur Geschichte

Die Wälder, die sich über einer Biegung der Donau erheben (Kleine Karpaten), wurden bereits im 2. Jahrhundert von Ptolemäus als Luna silva - Mondwälder - erwähnt. Die Abholzung der Urwälder und große Wildjagden zur Zeit des Römischen Reiches waren von erheblichem Einfluss auf die Entwicklung dieses Gebietes. Die Entwicklung der Industrie war mit dem Abbau von Holz und der Entstehung von Steinbrüchen verbunden. Im 14. und 15. Jahrhundert wurden in den Kleinen Karpaten ganze Systeme von wasserbetriebenen Mühlen und Sägewerken gebaut, allein sechs davon am Fluss Vydrica. Bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die Forstwirtschaft der Stadt unter der Leitung eines Försters stabil organisiert, und seit 1994 wird sie von der städtischen Beitragsorganisation, Städtische Forstverwaltung Bratislava, verwaltet

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