Karst Smolenický kras

Smolenice

Zwei Kleinode der Natur - die einzige Schauhöhle der Westslowakei - Höhle Driny und der einzige (temporäre) Wasserfall der Kleinen Karpaten - Hlbočiansky vodopád.

Die Wallburg Molpír am östlichen Ausläufer der Kleinen Karpaten über der Gemeinde Smolenice ist eine der bedeutendsten Fundstätten der Älteren Eisenzeit (Hallstattzeit) in Mitteleuropa und eine der ältesten slawischen Wallburgen in der Slowakei. Sie ist unser nationales Kulturdenkmal.

In der Nähe befindet sich das schöne Schloss Smolenice mit einem wunderschönen Park und einem Teich.

Zeitgenössische Ansicht der Anhöhe Molpír. Foto: Archív Daphne

Karst Smolenický kras

Das Gebiet liegt zwischen Jahodník (311 m ü.d.M.) und Driny (483 m ü.d.M.) oberhalb der Gemeinde Smolenice. Im Norden grenzt es an den Karst Plavecký kras und im Südwesten geht es in den Karst Kuchynsko-orešanský kras über. Diese drei Karstgebiete werden manchmal auch als „Karst der Weißen Berge“ bezeichnet. Von Smolenice aus kann man mehrere interessante Wanderungen unternehmen - zum Beispiel auf den höchsten Gipfel der Kleinen Karpaten - Záruby (768 m ü.d.M.).

Geologie

Smolenický kras ist eines der acht Karstgebiete der Kleinen Karpaten mit einer Fläche von etwa 7 km2. Die ältesten Gesteine (245-235 Millionen Jahre alt) sind Kalksteine und Dolomite aus der mittleren Trias. In den Weinbergen ragen auch bunte Schiefer oder sandige Kalksteine mit vielen versteinerten Meerestieren aus dem Boden. In diesem Karstgebiet ist der Kalkstein größtenteils mit Vegetation bedeckt, was die Bildung von oberflächlichen Karstformen wie Schlucklöchern, Karstschluchten oder Karstquellen einschränkt. Einzigartig ist das hundert Meter tiefe Tal Hlboča, das auch das einzige Halb-Blindtal in den Kleinen Karpaten ist. In diesem Gebiet gibt es etwa 320 unzugängliche Höhlen. Die Einzige Schauhöhle in der Westslowakei ist 680 Meter lang und wird Driny genannt.

Blick auf das Tal Hlbočianska dolina vom Themenweg Smolenický kras aus. Foto: Archív Daphne
Das Tal Vlčiareň ist eine Kreuzung von Wanderwegen mit einem gemütlichen Holzpavillon. Foto: Archív Daphne

Flora und Fauna

Die Zusammensetzung des Gehölzbestandes des Karstes Smolenický kras ist sehr vielfältig: es überwiegen Buchen, Eichen, Hainbuchen, Eschen, Berg-Ahorn und Linde, bei Nadelbäumen Kiefern. Von den nicht einheimischen Arten ist hier die Edelkastanie zu finden. Unter den Sträuchern sind es Kornelkirsche (Cornus mas)Steinweichsel (Cerasus mahaleb) und Manna-Esche (Fraxinus ornus).
An den exponiertesten Stellen des Tales Dolina Hlboča und Driny wachsen Aschwurz (Dictamnus albus), oder Bunte Schwertlilien (Iris variegata). Im Jahr 1987 wurde auf dem Gipfel Driny sogar eine neue Art der slowakischen Flora gefunden - Knotiger Blasenstängel (Myrrhoides nodosa).

Naturschutz

Das Gebiet ist Teil des Landschaftsschutzgebiets Kleine Karpaten mit der Schutzstufe 2. Ein Teil der Route führt durch das Nationale Naturreservat Hlboča mit der (höchsten) Schutzstufe 5 und bietet wunderschöne Ausblicke auf die weite Umgebung. Darunter befindet sich die einzige Schauhöhle der Kleinen Karpaten, die Teil des Nationalen Naturmonuments Driny und des Gebiets von gemeinschaftlicher Bedeutung Biele hory ist. Es gibt hier auch ein Naturdenkmal Čertov žľab mit der Schutzstufe 5 mit einer einzigartigen geologischen Formation - einer Felsklamm mit schluchtartigem Charakter und Karstformen.

Kleine Karpaten

Die Kleinen Karpaten sind ein 100 km langes Kerngebirge, das sich von Bratislava nach Nordosten bis Nové Mesto nad Váhom erstreckt. Viele wärmeliebende Pflanzen- und Tierarten erreichen hier ihre nördliche Verbreitungsgrenze. In ihrem östlichen Teil ist der Weinbergcharakter der Landschaft teilweise erhalten geblieben. In der Slowakei beginnt mit den Kleinen Karpaten der mächtige Karpatenbogen, der geologisch mit den Hundsheimer Bergen in Österreich beginnt, die durch das breite Flussbett der Donau und die Hainburger oder Thebener Pforte vom Hauptmassiv getrennt sind.

Fließ- und Standgewässer

Das wichtigste Fließgewässer ist der Bach Smolenický potok, in der Nähe fließen aber auch viele andere, z.B. die Bäche Smutná oder Majdan. Oberhalb des Tales Hlboča befinden sich mehrere Quellen in der Nähe des Tales Vlčiareň. Wenn der Schnee schmilzt und bei starken Regenfällen, vor allem im Frühjahr, bildet sich hier ein neun Meter hoher, temporärer Wasserfall „Fallwasser“, der als Hlbočiansky vodopád bekannt ist. Das Wasser verschwindet einige Meter unterhalb des Wasserfalls im Untergrund und tritt in der Nähe von Smolenice in Form von Quellen aus.

Mehrere unscheinbare, seltene Käfer leben in altem, verrottendem Holz, wie zum Beispiel Ungleicher Furchenwalzkäfer (Rhysodes sulcatus) und Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer (Limoniscus violaceus), in der Nähe von Bächen sind es Amphibien wie Feuersalamander (Salamandra salamandra) und Gelbbauchunken (Bombina variegata). In den Wäldern leben viele große Säugetiere - Rothirsch (Cervus elaphus), oder nicht heimische und in der Vergangenheit eingeführte Arten - Dammhirsch (Dama dama) und Europäischer Mufflon (Ovis musimon), weiter ist es das Wildschwein (Sus scrofa), und selten auch der Europäische Dachs (Meles meles) und der Baummarder (Martes martes). Höhlen oder Baumhöhlen werden von verschiedenen Fledermausarten genutzt - Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)Teichfledermaus (Myotis dasycneme), oder Langflügelfledermaus (Miniopterus schreibersii).

Na lúkach či okrajoch lesa nie je možné prehliadnuť výborného letca vidlochvosta feniklového. Foto: Marián Filípek, 2022
Die Geomorphologie des Gebiets kann auch dazu beitragen, die Entstehung eines ungewöhnlichen temporären Wasserfalls wie dem Fallwasser zu verstehen, der sich auf Kalkstein bildet. Foto: Archív Daphne

Einfluss des Menschen

Seit jeher nutzen die Menschen in bewaldeten Gebieten Holz als Baumaterial oder Wärmequelle und Waldtiere als Lebensgrundlage. Der Holzeinschlag und die Holzverarbeitung waren auch mit den so genannten Schwerkraft-Waldbahnen verbunden, mit deren Bau hier um 1880 begonnen wurde. Später wurden sie durch Schmalspurbahnen ersetzt. 1876 ließ Graf Moriz Pálffy am Wildbach Parná eine Reihe von Teichen zur Aufzucht von Lachsfischen anlegen, in denen heute Bachforellen (Salmo trutta morpha fario)Regenbogenforellen (Salmo gairdneri) und Bachsaiblinge (Salvelinus fontinalis) gezüchtet werden.

arrow-leftchevron-down-circle