Bei Überschwemmungen tritt auf Devínske jazero das sog. Phänomen eines Fluss-Sees auf und bildet den größten Feuchtwiesenkomplex in Mitteleuropa.
Mit einer Fläche von 1.269 ha gehört es zu den Gebieten, in denen sich die natürliche Flussdynamik der March manifestiert.
Hier können ausgedehnte Feuchtwiesen, Auwälder und so genannte Altarme beobachtet werden, die Überreste des ursprünglichen Hauptlaufs des Flusses sind.
Devínske jazero ist ein interessantes Naturphänomen, das zu den am besten erhaltenen Gebieten in der Au der March gehört. Es befindet sich am linken Ufer der March, südlich der Gemeinde Vysoká pri Morave. Die Flusslandschaft nimmt bis zu 12 km2 ein und die Breite der Au vom Fluss bis zum Damm beträgt hier bis zu 3 km, was in der Slowakei einzigartig ist, da die meisten dieser Feuchtgebiete durch Begradigung und Entwässerung zerstört wurden. Bei Überschwemmungen tritt auf Devínske jazero das sog. Phänomen eines Fluss-Sees auf, durch Zurückhaltung der Wassermassen fungiert das Gebiet als natürlicher Hochwasserschutz der breiten Umgebung.
Eine wichtige Artengruppe dieser Wiesen sind Gräser, unter denen am häufigsten der Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis) vertreten ist. Dieses Obergras wächst hoch, hat einen hohen Heuertrag und wird in der Regel zweimal jährlich gemäht. Zu den typischen Arten dieser Wiesen gehört die iolett blühende Ganzblatt Waldrebe (Clematis integrifolia). Die attraktiven Blüten ähneln den Glockenblumen und blühen im Frühsommer, aber auch im Herbst. Die Nussfrüchte (Achänen) der Waldreben haben flaumig behaarte Schweife wie bei der Kuhschelle. Typische Arten sind die unauffällige Gewöhnliche Brenndolde (Cnidium dubium), sowie Gottes-Gnadenkraut (Gratiola offcinalis).
Der Altarm Shrek erstreckt sich entlang einer asphaltierten Straße. Er ist das ganze Jahr über mit Wasser gefüllt. Das Auge des Besuchers wird von der Gelben Teichrose (Nuphar lutea) angezogen, deren große und glänzende Blätter das ganze Jahr über auf der Wasseroberfläche zu sehen sind, die gelben Blüten nur im Sommer. Altarme werden oft von Seggen- oder Schilfbeständen gesäumt.
Die March-Aue ist ein wichtiger Nist-, Überwinterungs- und Rastplatz während des Vogelzugs für Zehntausende von Vögeln. Mit etwas Glück kann man kreisende Seeadler (Haliaeetus albicilla) beobachten - ihre schneeweißen keilförmigen Schwänze sind mit bloßem Auge zu erkennen. Eine weitere Art, die auch ohne Fernglas leicht zu beobachten ist, ist der Rotmilan (Milvus milvus) - er hat einen tief gegabelten Schwanz.
Während des Kalten Krieges durfte man dieses Gebiet nicht betreten, es war nur Landwirten gestattet, die hier die Wiesen mähten. Seit 1990 ist Devínske jazero für die Öffentlichkeit zugänglich und gleichzeitig geschützt. In den March-Thaya-Auen befindet sich der größte Feuchtwiesenkomplex Mitteleuropas. Die Entstehung dieser Wiesen auf Anschwemmungen (Alluvium) von Niederungsflüssen ist das Ergebnis von Überschwemmungen und nachhaltiger Nutzung durch den Menschen. Sie sind in warmen und relativ trockenen Gebieten weit verbreitet und enthalten Arten, die sowohl längere Überschwemmungen als auch Trockenheit in Zeiten ohne Überschwemmungen vertragen.
Die Wiesen bieten Lebensraum und sind eine wichtige Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Vogelarten. Eine typische Art, die hier nistet ist z.B. der Große Brachvogel (Numenius arquata). Von den überschwemmten Wiesen der March-Aue hört man oft Gänseschwärme. Im Winter halten sich hier große Schwärme der Populationen aus dem Norden auf, bestehend aus Graugänsen (Anser anser), Blässgänsen (Anser albifrons) sowie der Saatgans (Anser fabalis). Die Graugans ist auch im Sommer anzutreffen
Das ehemalige Reservat Dolný les befindet sich in der Nähe von Vysoká pri Morave und dient dem Schutz der regelmäßig überschwemmten Weichholzaue. Sie besteht hauptsächlich aus einheimischen Weiden-Pappel-Beständen (Silberweide, Bruch-Weide, Silber-Pappel und Schwarz-Pappel). Es sind Gehölze mit sog. weichem Holz. In der Fachsprache werden sie als Weiden-Pappel-Niederungsauen bezeichnet.